Der Gimbal als Stabilisator für Videoaufnahmen ist gerade total im Trend. Wenn man ihn richtig einsetzt, bringt er viel Mehrwert wie flüssige Kameraaufnahmen und mehr Professionalität in deinen Videos.
Trotzdem halte ich mich mit Empfehlungen für einen Gimbal zurück – denn der Einsatz von einem Gimbal ist nicht immer sinnvoll. Warum, erkläre ich Dir in diesem Artikel und in meinen Gimbal-Videos.
Inhaltsverzeichnis „Gimbal Stabilisator: Was ist ein Gimbal & Tipps zur Funktionsweise“
- Was ist ein Gimbal?
- Wann macht ein Gimbal Sinn – und wann nicht?
- Verwackelte Bilder wirken unprofessionell
- Filmen mit Gimbal: Perfekt für dynamische Aufnahmen
- Vorteile des Gimbals im Einsatz mit Gesichtstracking
- Gimbal bei Videobotschaften – Nicht immer die beste Wahl
- Gimbal für Fotos sinnvoll?
- Gimbal Techniken: Bewegungen mit dem Gimbal
- Die drei Kamerabewegungen
- Aktive Kamerafahrt vs. Passive Kamerafahrt – Was passt besser zur Gimbal-Nutzung?
- Ninja Walk – Die Basis für ruckelfreie Gimbal-Aufnahmen
- Step-in Reveal
- Chest Transition
- The Orbit
- Gimbal Funktionsweise: Tipps für den perfekten Gimbal-Einsatz
- Wie Du wirklich bessere Videos machst
- Fazit: Für wen ist ein Gimbal sinnvoll
Was ist ein Gimbal?
Ein Gimbal ist ein Stabilisierungssystem, das in der Videoproduktion zum Einsatz kommt. Es ist wie ein kleines Stativ, das man in der Hand trägt. Ein Motor sorgt dafür, dass die Kamera immer schön ausbalanciert wird. Dadurch entsteht eine sehr ruhige Kamerabewegung.
Der Vorteil gegenüber dem Stativ: Du musst nicht an einem Ort stehen bleiben und hast trotzdem kein verwackeltes Video.
Gimbal gibt es für alle Kameras und Smartphones. Sie sind heute sehr beliebt, weil sie preisgünstig sind und viele diese ruhigen Kamerafahrten des Gimbals mögen.
Aber Vorsicht, man kann ihn auch falsch einsetzen und ganz so einfach ist die Bedienung nicht. Dazu mehr in diesem Beitrag.
Wann macht ein Gimbal Sinn – und wann nicht?
Viele setzen ihren Gimbal falsch ein und wundern sich, warum die Videos nicht so wirken, wie sie es sich erhoffen. In meinen Videokursen stelle ich immer wieder fest, dass die meisten den Gimbal als Wundermittel für professionelle Videos sehen.
Doch die Wahrheit ist: Der Gimbal ist nicht immer die beste Wahl. In diesem Artikel erfährst du, wann ein Gimbal sinnvoll ist und wann Du besser auf andere Hilfsmittel, wie ein Stativ, zurückgreifen solltest.
Verwackelte Bilder wirken unprofessionell
Verwackelte Bilder lassen ein Video unprofessionell wirken. Da hört und sieht man nicht mehr gerne hin, und wenn Dein Video verwackelt ist, schalten die Leute schnell weg.
Das ist der grosse Vorteil eines Gimbals: Er sorgt für schöne, smoothe Bewegungen, und war in verschiedenen Situationen.
Filmen mit Gimbal: Perfekt für dynamische Aufnahmen
Der Gimbal zeigt seine Stärken vor allem bei dynamischen Bewegungen, wie beispielsweise beim Filmen von Spaziergängen, Actionszenen oder wenn Du Personen, Tiere oder die Umgebung in Bewegung filmst.
Die Nutzung eines Gimbals sorgt für flüssige Kamerafahrten und eine stabile Bildführung, was Deinen Videos eine professionelle und ruhige Wirkung verleiht.
Ein Beispiel: Wenn Du mit Deinem Smartphone arbeitest, bietet der Gimbal nicht nur Stabilität, sondern auch einen längeren Arm, der Dir mehr Spielraum gibt, Deine Umgebung einzufangen.
Zudem sorgt das Gesichtstracking, wie beim DJI Osmo Mobile 6, dafür, dass Dein Gesicht stets optimal im Bild bleibt – selbst wenn Du Dich bewegst oder drehst.
Vorteile des Gimbals im Einsatz mit Gesichtstracking
Gerade für Outdoor-Aufnahmen zeigt der Gimbal sein volles Potenzial:
- Längerer Arm: Du kannst mehr von der Umgebung einfangen, ohne zu nah am Gesicht zu filmen.
- Stabile Bewegungen: Selbst bei Schwenks oder Kamerafahrten bleibt das Bild ruhig.
- Gesichtstracking: Mit der passenden App, wie der DJI Mimo App, kann Dein Gimbal Dein Gesicht automatisch verfolgen. Dein Gesicht bleibt im Fokus, auch wenn Du Dich bewegst, drehst oder hinter Objekte trittst.
Gimbal bei Videobotschaften – Nicht immer die beste Wahl
Wenn Du hingegen eine Videobotschaft aus Deinem Büro oder an einem festen Ort aufnimmst, ist ein Gimbal oft nicht die richtige Wahl. Warum? Der Gimbal führt ständig minimale Bewegungen aus, selbst wenn Du Dich nicht stark bewegst.
Diese unruhigen Kamerafahrten können ablenken und wirken unprofessionell. In solchen Fällen ist ein Stativ die deutlich bessere Option. Es fixiert die Kamera und sorgt dafür, dass sich Deine Zuschauer ganz auf Deine Botschaft konzentrieren können.

Die Grundlagen für bessere Videos findest Du in meinem Leitfaden „10 Tipps für bessere Videos“. 🎥
Du kannst Dir das Video dazu direkt auf YouTube anschauen und Dir zusätzlich ein kostenloses PDF mit allen 10 Tipps herunterladen. Perfekt, um Deine Videoqualität schnell und einfach zu verbessern! 😊
Gimbal für Fotos sinnvoll?
Für Fotos ist ein Gimbal nicht nötig. Während er bei Videos für flüssige Bewegungen sorgt, bringt er bei Fotos keinen grossen Vorteil – weil wir in einem Foto keine Bewegung haben, sondern immer eine Momentaufnahme.
Ein Stativ ist hier die bessere Wahl: Es bietet absolute Stabilität, ist einfacher zu handhaben und ideal für Langzeitbelichtungen oder Gruppenfotos.
Tipp: Wenn Du überwiegend Fotos machst, investiere lieber in ein gutes Stativ – das ist praktischer und effektiver als ein Gimbal! 😊
Gimbal Techniken: Bewegungen mit dem Gimbal
Du möchtest wissen, wie du das Beste aus deinem Gimbal herausholst? Dann sind folgende Gimbal-Techniken für flüssige Kamerabewegungen ein absoler Game-Changer! In meinem Video sieht du die verschiedenen Gimbal-Moves in Aktion. Schau deswegen unbedingt auch die Videos in diesem Artikel an, um mehr über Gimbal-Tricks zu erfahren.
Aber zuerst möchte ich dich mit etwas Basis-Wissen zum Filmen versorgen. 🤗
Es gibt drei Kamerabewegungen:
- Zoom: Der Zoom ist, wenn ein Objekt immer näher kommt. Diese Kamerabewegung können wir mit einem Zoom-Objektiv machen. Den Zoom solltest Du sparsam einsetzen, da er unnatürlich ist. Wir können mit unserem Auge auch nicht einfach zoomen, wenn wir etwas von Nahmen sehen wollen. Sondern wir müssen uns zum Objekt hinbewegen.
- Schwenk: Ein Schwenk ist, wenn die Kamera an einem Ort bleibt und sich in der horizontalen oder vertikalen bewegt. Das geht am besten mit einem Stativ.
- Kamerafahrt: Von einer Kamerafahrt sprechen wir, sobald sich die Kamera bewegt. Ob ich nun laufe, oder aus dem Auto filme oder einen Dolly einsetze wie in Hollywood, spielt keine Rolle. Hier kommt der Gimbal ins Spiel. Mit dem Gimbal kann ich ruhige Kamerafahrten aufnehmen.
00:29 Aktive Kamerafahrt vs. Passive Kamerafahrt – Was passt besser zur Gimbal-Nutzung?
Aktive Kamerafahrt: Das bedeutet, dass Du mit dem Gimbal einfach durch die Gegend läufst und wahllos filmst. Solche Aufnahmen wirken schnell unruhig und langweilig. Verwende diese Technik nur sparsam, um Deine Zuschauer nicht zu verlieren.
Passive Kamerafahrt: Hier bewegst Du Dich gezielt mit Deinem Motiv mit – zum Beispiel, wenn eine Person vor Dir läuft. Diese Methode sorgt für spannende, dynamische Aufnahmen und macht den Gimbal zu einem unverzichtbaren Begleiter.
01:47 Ninja Walk – Die Basis für ruckelfreie Gimbal-Aufnahmen
Der Ninja Walk ist die wichtigste Technik, um mit dem Gimbal flüssige und professionelle Kamerafahrten zu erzeugen. Dabei bewegst Du Dich in einer gedämpften, fast schleichenden Gangart: Rolle Deine Füße sanft von der Ferse bis zu den Zehen ab, halte Deine Knie leicht gebeugt und bewege Dich in kleinen, kontrollierten Schritten.
Durch diese Technik reduzierst Du Wackler und unerwünschte Vibrationen in Deinen Aufnahmen. Der Ninja Walk ist besonders nützlich bei langen Kamerafahrten oder wenn Du bewegte Szenen begleitest. Übung macht hier den Meister – je öfter Du die Technik anwendest, desto flüssiger werden Deine Videos!
02:25 Step-in Reveal
Der Step-in Reveal ist eine elegante Bewegung, bei der Deine Protagonistin oder Dein Protagonist ins Bild tritt. Der Gimbal bleibt dabei ruhig, während die Person von außen in die Szene hineingeht. Das erzeugt Spannung und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Motiv.
Diese Technik eignet sich besonders, um eine Geschichte visuell einzuleiten oder eine neue Szene zu starten. Wichtig: Abstimmung! Kläre Start und Tempo im Voraus, damit der Shot flüssig aussieht.
02:37 Chest Transition
Die Chest Transition ist eine kreative Bewegung, die Deinen Videos mehr Dynamik verleiht. Dabei führst Du den Gimbal eng an der Brust vorbei, um einen Übergangseffekt zwischen zwei Szenen zu erzeugen.
Dieser Trick eignet sich perfekt, um Szenenwechsel nahtlos und spannend zu gestalten. Experimentiere mit verschiedenen Perspektiven, um diesen Übergang noch beeindruckender zu machen!
03:35 The Orbit
Der Orbit ist eine der beeindruckendsten Gimbal-Bewegungen. Dabei bewegst Du Dich im Kreis um Dein Motiv herum, während dieses im Fokus bleibt. Der Effekt: Ein dynamischer 360°-Look, der Dein Video extrem professionell wirken lässt.
Tipp: Nutze das Gesichtstracking, um den Kopf Deiner Protagonistin im Zentrum zu halten. Der Orbit eignet sich hervorragend, um Dein Motiv in Szene zu setzen und gleichzeitig die Umgebung zu zeigen.
Gimbal Funktionsweise: Tipps für den perfekten Gimbal-Einsatz
1️⃣ Übung macht den Meister:
Ein Gimbal allein macht Deine Videos nicht automatisch professionell. Übe Bewegungen wie den Ninja Walk, um flüssige und gleichmäßige Kamerafahrten zu erzielen.
2️⃣ Kommunikation mit Deiner Protagonistin bzw. Deinem Protagonisten:
Sprich Start und Tempo ab. So vermeidest Du unkoordinierte Bewegungen und holst das Beste aus Deinem Gimbal heraus.
3️⃣ Effekte und kreative Shots:
Teste Gimbal-Techniken wie den Step-in Reveal oder die Orbit-Bewegung, bei der Du Dich im Kreis um Dein Motiv bewegst. Kreative Übergänge wie eine Chest Transition bringen zusätzliche Spannung in Deine Videos.
4️⃣ Nutze das Gesichtstracking:
Gimbals wie der DJI Osmo Mobile 6 bieten automatisches Gesichtstracking, das Dich selbst bei Bewegungen oder Hindernissen wie Bäumen zuverlässig im Fokus hält. Ideal für dynamische Szenen!
Wie Du wirklich bessere Videos machst
Wenn Du einen Gimbal hast, machst Du also nicht automatisch bessere Videos. Bewusst eingesetzt, gibt er Dir aber bessere kreative Möglichkeiten. Einige habe ich Dir heute in diesem Artikel gezeigt.
Die Grundlagen für bessere Videos zeige ich Dir in meinen „10 Tipps für bessere Videos“. Du kannst das Video auf YouTube schauen und auch ein gratis PDF mit den 10 Tipps herunterladen.

Fazit: Für wen ist ein Gimbal sinnvoll
Ein Gimbal eignet sich perfekt für bewegte Aufnahmen, sei es für dynamische Kamerafahrten, spannende Effekte oder Szenen in Bewegung.
Für statische Botschaften oder Studioaufnahmen solltest Du hingegen ein Stativ nutzen, um Ablenkungen zu vermeiden und Deine Inhalte klar in den Mittelpunkt zu stellen.
Was sind deine Erfahrungen mit dem Gimbal? Welche Techniken möchtest du ausprobieren? Hast du Fragen zum Thema Gimbal?
👉 Lass es mich in den Kommentaren wissen!