Wolltest Du auch schon Musik aus dem Browser direkt auf Dein iPhone laden und wusstest nicht wie? Vielleicht wolltest Du Musik unter Dein Video legen, die Musik aber nicht aus dem iTunes nehmen? In diesem Video zeige ich Dir, wie es funktioniert:
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Mit meiner Familie verbrachte ich kürzlich ein Wochenende mit dem SAC Zindelspitze auf einem Gletscher. Ich filmte immer wieder etwas und wollte das Video noch während dem Wochenende zusammenschneiden.
Das Problem: Umweg über den Rechner
Um im iMovie, wo ich das Video schnitt, Musik einzufügen, muss ich den Song bereits in iTunes haben.
Und um einen Song von Epidemic Sound oder einer anderen Plattform ins iTunes zu importieren, brauche ich einen Rechner – Desktop oder Laptop. Mit den normalen Browser-Apps geht das nicht.
Natürlich hatte ich in der Hütte auf dem Gletscher mein MacBook nicht dabei… 🙂
Aber ich dachte: Es muss doch möglich sein, Musik direkt aufs Handy zu holen!
Und so suchte ich, bis ich eine Möglichkeit gefunden hatte:
Die Lösung: Die App „Total“
Es gibt eine Browser-App, die es ermöglicht, Musik herunterzuladen und von dort aus in die Schnitt-App zu exportieren: Sie heisst „Total“.
Download: Total-App unterstützt DropBox, Google Drive, OneDrive und iCloud
Im „Dateien“-Bereich (Akten-Symbol links unten) den Track anwählen
Entweder: „Verschieben“ und in iTunes ablegen Oder: „Teilen“ und so direkt in die Schnitt-App exportieren
Ich finde die Total-App eine super Lösung. Sie ermöglicht es mir, ein Video von A bis Z auf dem iPhone zu produzieren.
Kennst Du meinen PDF-Ratgeber „Apps für die Videoproduktion auf dem Smartphone“? Darin findest Du eine Auswahl von Schnittprogrammen fürs Smartphone. Je nachdem, was Du für Bedürfnisse hast, eignet sich die eine oder andere App besser.
Achtung: YouTube-Musikarchiv
Die Total-App unterstützt Epidemic Sound, artlist.io und andere Musikplattformen.
Mit dem YouTube-Musikarchiv funktioniert die Total-App aber nicht. Ich kann mir zwar Songs anhören, aber wenn ich sie downloaden möchte, wird das geblockt.
Eine App, die mit der YouTube Audio Library funktioniert, ist „Documents by Readdle“. Damit kann ich Musik von YouTube herunterladen und im Video-Schnittprogramm verwenden.
(Die App hat mir einer meiner Blog-Leser empfohlen – danke!)
Musik für Deine Videos
In diesem PDF-Ratgeber habe ich diverse Optionen zusammengestellt, wo Du Musik für deine Online-Videos findest.
Der Knackpunkt ist ja, dass Du diese Musik dann auch legal verwenden darfst. Mit dem Ratgeber bist Du auf der sicheren Seite. Lade ihn Dir mit einem Klick aufs Bild kostenlos herunter:
Wenn Du keinen Tipp verpassen möchtest, kannst Du Dich auch für meinen Newsletter eintragen. Alle zwei Wochen kriegst Du dann Post von mir.
Übrigens: Auf meinem YouTube-Kanal veröffentliche ich im Moment auch regelmässig Live Videos. Dort erzähle ich aus meinem Arbeitsalltag und gebe auch Tipps weiter.
Es gibt ganz viele verschiedene Apps, um auf dem Smartphone Videos zu schneiden. In diesem Blogpost stelle ich Dir fünf Schnitt-Apps vor.
Adobe Rush (Adobe Clip nicht mehr verfügbar)
KineMaster
iMovie (nur für iPhone)
LumaFusion (nur für iPhone)
Cute CUT
Ich habe alle Apps ausprobiert und kann sie empfehlen.
Je nach Bedürfnis kannst Du eine andere Schnitt-App besser brauchen: Manche eignen sich für den schnellen Videoschnitt, andere bieten so viele Möglichkeiten wie ein Profi-Schnittprogramm, einige können nur Querformat, andere auch Hochformat und quadratisch. Und das Budget spielt auch eine Rolle.
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läuft auf iPhone, Android, Window und Apple Geräten
Kann alles was die meisten Leute im Schnitt brauche, inklusive zwei Video – und mehrere Tonspuren, einfach zu bedienen, Hoch-, Breit-, Quadrat-Format Kann ganz einfach Geräteübergreifend bearbeitet werden
Mit dieser App hast Du alles was Du brauchst um ein Video schneiden zu können. Vorteil von Rush ist, dass du damit Hochformat, Quadrat- und Breitformat Videos schneiden kannst. Dafür ist es nicht Möglich einen KenBurns-Effekt (bewegtes Foto) zu kreieren aber vielleicht gibt es diese Möglichkeit dann in späteren Versionen. Mit Adobe Rush kannst Du Schneiden, Musik darunterlegen, Lautstärke individuell anpassen, Farbkorrekturen machen, mit mehreren Audio- und Videospuren arbeiten, Text einblenden, Geschwindigkeit anpassen und einen Offtext aufnehmen.
Nachteil: nur im Abo
Nachteile sind die eingeschränkten Möglichkeiten ähnlich wie im iMovie. Rush ist nur in einem Adobe Abonnement erhältlich und kostet etwa CHF 12.00 p/Monat
Der grosse Vorteil ist, dass Du nicht nur Breitformat hast, sondern auch Hochformat und Quadrat. Oft werden diese Formate heute für Facebook, Instagram und andere soziale Plattformen eingesetzt.
Neben den Basics, hast Du mit KineMaster noch viel mehr Funktionen. Du kannst zum Beispiel den Ton nur für eine einzelne Sequenz lauter oder leiser machen, Ton ein- und ausblenden oder eine zweite Tonspur machen.
Du kannst auch eine zweite Videospur machen – zum Beispiel wenn Du bei einem Interview noch Stimmungsbilder einblenden möchtest, während das Audio vom Interview weiterläuft.
Kreativität mit Stickers und Handschrift
Es gibt eine recht grosse Musikdatenbank.
Mit Schriften, Farben, Stickers und Emojis kannst Du Dein Video ergänzen. Du kannst sogar von Hand ins Video hineinschreiben. Für verspielte Videos, wie man sie heute häufig auf Social Media sieht, ist das ideal. Du kannst also mit KineMaster Deine Kreativität voll ausleben.
Auch bei den Exportmöglichkeiten bleiben nicht viele Wünsche offen.
Für Android die beste App
Gerade für Android ist der KineMaster eine sehr gute Variante. Wenn man häufig Videos auf dem Smartphone schneidet und dabei einen grossen Spielraum beim Bearbeiten haben möchte, lohnt es sich.
Für iPhone gibt es eine ähnliche App, die ich aber noch besser finde: LumaFusion. Die stelle ich weiter unten vor.
Die App läuft auch auf iPads oder Android-Tablets. Das ist eine gute Alternative zum Smartphone – dort hast Du etwas mehr Übersicht dank dem grösseren Bildschirm.
Nachteil: Monatliche oder jährliche Kosten
Der Nachteil für mich ist, dass man bei der Gratisversion immer ein „KineMaster“-Wasserzeichen oben im Film hat. Das möchte ich auch bei meinen Ferienvideos nicht.
In der Kaufversion der App ist dieses Wasserzeichen weg. Auch die Auswahl an Stickers und Musik ist in der Kaufversion noch grösser.
Leider ist es aber kein Einmal-Kauf, sondern kostet pro Monat CHF/€ 5.50. Oder pro Jahr CHF 44/€ 45.99.
Das ist sicher für viele Leute schon recht viel, vor allem, wenn man nur hin und wieder mal ein Video schneidet oder schon auf dem Computer ein grosses, teures Schnittprogramm hat.
Und auch wenn es nach wenig Geld klingt, summieren sich doch die Kosten für solche Abos schnell und werden unübersichtlich.
3. iMovie (nur für iPhone)
Die App kann…
Breitformat
Zwei Videospuren (auch Bild-in-Bild)
Bild verschnellern, verlangsamen
Texte (beschränkt auf Vorlagen)
Musik (Auswahl klein)
Stickers und Banners
Tonspur trennen
Off-Text aufnehmen
Mit Vorlagen einen schönen Trailer gestalten
Nachteile:
Kannst Video nicht drehen
Keine Farbbearbeitung, nur Farbfilter
Keine Stickers
Übergänge sind mühsam
Keine grossen Spielereien (ausser Trailer-Funktion)
Dafür, dass iMovie gratis ist, kann es wahnsinnig viel. Du kannst mit zwei Videospuren arbeiten, den Ton ein- und ausfaden, Du kannst mit verschiedenen Farbfiltern arbeiten, Texte und Musik einfügen etc.
Für die meisten Bedürfnisse reicht iMovie sehr gut. Wenn’s darum geht, ein schönes Ferienvideo zu erstellen, ist die App super.
Nachteil: Nicht sehr flexibel, weiche Übergänge, nur Breitformat
Bei den Vorlagen, was Text, Musik, Gestaltungsmöglichkeiten angeht, gibt es nicht so viel Auswahl.
Ich kann vielleicht auswählen, ob der Titel oben oder unten im Bild sein soll, aber ich kann ihn zum Beispiel nicht vergrössern oder die Schrift beliebig ändern. Wenn Du also gerne mit Text in Video arbeitest, bist Du mit iMovie schnell an der Grenze.
Was mich auch sehr stört bei der App, ist, dass es immer am Anfang eine Überblendung macht, wenn ich Videos in die Timeline hineinnehme. Das wirkt unprofessionell. Profis arbeiten eigentlich immer mit harten Übergängen. Ich kann das zwar ändern, muss das aber bei jedem Schnitt manuell anpassen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass man nur Breitformat bearbeiten kann. Heute braucht man für die verschiedenen Sozialen Medien aber auch andere Formate. Instagram-TV nimmt zum Beispiel nur hochformatige Videos. Wenn man vor allem für Social Media Videos produziert, ist iMovie also ungeeignet.
4. LumaFusion (nur iPhone)
Die App kann…
Breitformat, Hochformat, Quadrat
Mehrere Videospuren
Mehrere Audiospuren die ich mit Reglern verschieben kann
LumaFusion ist praktisch ein Profi-Schnittprogramm. Es bietet so viele Möglichkeiten! Und die App ist auch super aufgebaut, sie ist übersichtlich und man kann zügig damit arbeiten.
Sie bietet alle Features, die ich bei den anderen Apps bereits aufgezählt habe. Aber bei der Farb-, Bild- und Tonbearbeitung habe ich nochmals viel mehr Möglichkeiten und kann wirklich in die Tiefe gehen.
Ich habe diverse Bildformate, aus denen ich wählen kann, und auch beim Export habe ich verschiedene Möglichkeiten und Einstellungen.
Audiopegel für die optimale Tonbearbeitung
Ich habe (wie Kine Master) einen Audiopegel – das finde ich sehr wichtig. Wenn ich ein Video beim Bearbeiten anhöre, zeigt es mir auf der Seite an, wie laut es ist. Je nachdem, was für Boxen oder Kopfhörer ich habe, kann ich es beim Bearbeiten nur nach gehört gar nicht genau einschätzen. Da hilft der Pegel.
Vor allem Interviews müssen laut genug sein, dass Leute sie auch beim Anschauen mit Kopfhörern im Zug gut verstehen.
Fairer Preis
Die App kostet CHF 20. Das klingt nach viel Geld, weil wir uns gewohnt sind, dass Apps gratis sind. Aber für dieses Programm ist es ein sehr fairer Preis.
Fürs iPhone finde ich LumaFusion definitiv eine bessere Wahl als Kine Master.
Für grössere Projekte wechsle ich zum Computer
Als ich vor einigen Wochen ein Projekt in Luma Fusion geschnitten habe, war ich wirklich begeistert. Ich kann die App sehr empfehlen.
Aber: Auch wenn die App eigentlich alle Funktionen mitbringt, die man braucht, schneide ich grössere Projekte dennoch lieber am Computer als auf dem Tablet oder auf dem Smartphone.
Mir fehlen die Kurzbefehle, die ich mit einer Tastatur habe. So bin ich immer weniger schnell, als wenn ich auf meinem MacBook mit Premiere Pro oder Final Cut arbeite.
Wenn es Dir ähnlich geht: In Kürze werde ich Dir hier im Blog und auf meinem YouTube-Kanal meine liebsten Schnittprogramme für die Arbeit am Laptop oder Desktop-Computer vorstellen.
Texte: Grosse Auswahl an Schriften, Handschrift möglich
Farbbearbeitung
Formen rein
Nachteile:
Keine Sticker
Kein 4K!
Fehlende Audiopegel-Anzeige
Sehr langsam, reagiert manchmal nicht so gut
Gratisversion: mit Wasserzeichen, Begrenzung auf 30 Sekunden Video beim Export. Kaufversion: kostet einmalig CHF 6/€ 6.99.
Kreatives Tool für einen guten Preis
Cute CUT kann fast so viel wie der Kine Master. Wem der Kine Master also zu teuer ist, ist mit Cute CUT gut bedient.
Auch hier kannst Du mit zwei Videospuren arbeiten, Musik darunterlegen, den Ton gut bearbeiten, aufs Video malen, verschiedene Schriften wählen, das Video verschnellern und verlangsamen, die Farbe bearbeiten etc.
Es ist ein sehr kreatives Tool. Die Auswahl der Funktionen ist fast so gross wie bei einem Profi-Programm.
Nachteile: Video-Export nicht in 4K, läuft sehr langsam
Du kannst mit Cute CUT nur HD 1080 exportieren und nicht 4K. Das reicht zwar in den meisten Fällen. Aber wenn ich schon 4K gefilmt habe, möchte ich auch die Möglichkeit haben, das fertige Video in dieser Auflösung zu haben.
Ich habe mit Cute CUT auch schon in meinen Video-Workshops gearbeitet, denn das Preis-Leistungs-Verhältnis ist wirklich super.
Trotzdem war ich nie ganz glücklich damit.
Der Grund: Die App ist teilweise recht langsam. Bis sich etwas öffnet, bis ich weiterarbeiten kann, geht es manchmal einfach zu lang. Man ist dann nie sicher, ob man einfach warten muss, oder ob die App hängt. Vielleicht ist die App auch deshalb nicht auf 4K-Videos ausgelegt.
Alles kompakt als PDF
Ich habe meine Video-App-Empfehlungen als Ratgeber zusammengestellt. Du kannst ihn Dir hier herunterladen.
Hast Du Fragen oder Ergänzungen? Dann schreib mir einen Kommentar zu diesem Post!
Ich besitze über ein Dutzend Stative: Einbein- und Dreibeinstativ, Foto- und Videostativ, grosse und kleine Stative… Wenn ich sie alle aufstelle, wie ich das für mein neues Video gemacht habe, sieht es ein bisschen aus wie ein Wald aus lauter Stativen 🙂
Wofür eignet sich welches Stativ?
In diesem Blogpost und im Video lernst Du meine „Stativ-Familie“ kennen.
Ich erkläre Dir, was die Unterschiede zwischen den einzelnen Stativtypen sind. Alle haben nämlich Vor- und Nachteile und eignen sich für verschiedene Zwecke.
Am Schluss des Artikels weisst Du, welches Stativ Du für Dein Video-Projekt am besten brauchen kannst.
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z.B. Manfrotto Befree, 1,4 kg, ca. CHF 169.- bei Digitec
Vorteile: Kompakt und dennoch stabil, Kugelkopf zum Einstellen der Kameraneigung.
Nachteil: Keine Schwenks möglich.
Perfekt zum Fotografieren unterwegs
Dieses Stativ ist klein und kompakt zu verpacken. Es passt gut in eine Tasche und ist deswegen perfekt für unterwegs. Dennoch ist es stabil und hat ein bisschen Gewicht, es wird nicht gleich umgewindet, wenn ich draussen fotografiere oder filme.
Das Fotostativ hat einen Kugelkopf: Diesen kann ich mit dem Schraubgriff lösen und die Fotokamera dann im genau richtigen Winkel festmachen. Das ist wichtig, wenn das Stativ auf einer unebenen Fläche steht, und ich kann so auch schräg nach oben oder unten fotografieren.
Nach dem Einstellen ist die Kamera wieder fixiert. Ich kann den Kugelkopf dann nicht mehr bewegen. Das heisst: Ich kann während dem Filmen keinen Schwenk machen.
Das ist der grosse Unterschied zu einem Videostativ.
Als Videoproduzentin fehlt mir diese Option. Ich merke immer wieder, dass ich es mir einfach gewohnt bin, die Kamera seitlich bewegen zu können. So praktisch das Fotostativ zum Mitnehmen auch ist: Dieser Einschränkung muss ich mir bewusst sein, wenn ich es einpacke.
Dreibein-Videostativ
z.B. Velbon DV-7000N, 3,5 kg, ca. CHF 137.- bei Digitec
Vorteile: Stabil, grosse Höhe möglich, schwenkbarer Kopf.
Nachteil: Relativ gross und schwer.
Mehr Optionen dank schwenkbarem Kopf
Das Velbon-Stativ habe ich in Blogbeiträgen und Ratgebern schon mehrmals vorgestellt, denn ich empfehle es sehr gerne weiter. Es gehört fix zu meiner Reiseausrüstung und meiner Smartphone-Ausrüstung.
Das Dreibein-Videostativ hat einen Kopf, der sich in der Horizontalen frei bewegen lässt. Ich kann damit wirklich schöne Schwenks machen. Das ist auch der Unterschied zum Dreibein-Fotostativ.
Das Stativ ist stabil, und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mit knapp 140 Franken sehr gut. In dieser Preisklasse gibt es zwar viele Stative, aber die meisten sind nur 140 cm hoch. Um eine Person auf Augenhöhe zu filmen, ist das in der Regel zu wenig. Mit dem Velbon DV-7000N kann ich sogar meinen Mann filmen, und der ist über 1.90 m gross 🙂
Dafür ist es auch im kompakten Zustand relativ gross und einiges schwerer als das Fotostativ. Deswegen kommt es auch bei mir nicht auf jede Reise mit…
Individuell verstellbares Dreibein-Videostativ
Manfrotto 755CX3, 2,7 kg, Preis: Stativ CHF 511.- bei Brack, Kopf ca. CHF 159.- bei Brack
Vorteile: Sehr stabil und dennoch relativ leicht, hochwertige Verarbeitung, grosse Höhe möglich. Kopf ist individuell fixierbar und horizontal sowie vertikal schwenkbar.
Nachteil: Preis.
Mein Favorit!
Mit diesem Stativ arbeite ich am liebsten. Ich habe damit viel Spielraum in der Höhe, kann damit sogar mal eine Vogelperspektive aufnehmen. Der Kopf dreht sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen sehr schön.
Genial an diesem Stativ ist, dass ich den Kopf unabhängig von den Beinen verstellen und fixieren kann. Wenn das Stativ nicht auf einer ebenen Fläche steht, ist das Gold wert. Bei anderen Videostativen muss ich jedes Bein einzeln verstellen, damit der Kopf gerade ist. Das kostet viel mehr Zeit und ist kompliziert.
Das Stativ ist auch sehr stabil. Der Kopf ist relativ schwer, doch die Beine meines Modells sind aus Karbon, das macht es wieder etwas leichter.
Der Kopf dreht noch etwas schöner als beim Velbon-Stativ und die Verarbeitung ist hochwertiger. Es kostet dafür aber auch knapp fünfmal so viel.
Einbein-Videostativ
z.B. Manfrotto XPRO, 1,4 kg, ca. CHF 300.- bei Merlin.ch
Vorteil: Unkompliziert und schnell in der Handhabung. Leichter und kompakter als das Dreibein. Beweglicher Fuss, schwenkbarer Kopf.
Nachteil: Muss stets festgehalten werden.
Ideal für B-Roll
Ich arbeite sehr gerne mit dem Einbein-Stativ! Um B-Roll zu filmen, also unterschiedliche Einstellungen einer Reportage, ist es perfekt.
Der grosse Vorteil ist, dass ich sehr schnell arbeiten kann. Die Höhe ist zack, zack eingestellt, und mit der Wechselplatte kann ich die Kamera im Nu montieren und wieder entfernen.
Ein weiterer Vorteil: Das Einbein-Stativ ist halb so schwer wie das Dreibein. Ich kann es relativ klein zusammenklappen und z.B. auf meinen Rucksack spannen.
Um mich selber oder einen Interviewpartner zu filmen, ist es allerdings nicht ideal, da ich es immer festhalten muss. So kann ich mich nicht voll und ganz auf meinen Interviewpartner konzentrieren. Und wenn ich mich selber so filmen würde, wäre die Kamera längst zu Boden geschmettert.
Grosses Einbein-Stativ
Manfrotto MVM500A, 2 kg, ca. CHF 509.- bei Manfrotto
Vorteile: Viel Spielraum in der Höhe, beweglicher Kopf.
Nachteil: Muss festgehalten werden, Preis.
Zum Filmen mit der VJ-Cam
Dieses Stativ ist etwas grösser und teurer als das kleinere Einbein. Ich benutze es, wenn ich mit meiner VJ-Cam Sony PXW FS5 filme. Erstens erhalte ich damit ein ruhigeres Bild, als wenn ich die Kamera auf der Schulter trage. Und zweitens entlastet es mich, denn die FS5 wird mit der Zeit recht schwer…
Dazu kommt, dass dieses Stativ einen beweglichen Kopf hat; ich kann damit Schwenks machen.
Für mich auch praktisch in Kombination mit dem Manfrotto-Dreibein: Die beiden Stative haben den gleichen Kopf. Ich kann also die Wechselplatte an der Kamera lassen und mit der Kamera das Stativ wechseln, ohne die Platte zwischendurch abzuschrauben. Das erlaubt schnelles Arbeiten.
GorillaPod
z.B. Joby GorillaPod Focus, 0.5 kg, ca. CHF 119.- bei Fotichaestli
Vorteile: Klein und leicht, kann mit den beweglichen Beinen vielseitig angebracht und flexibel eingestellt werden. „Armverlängerung“ für Vlogger.
Nachteil: Geringe Höhe.
Das bewegliche „Stativchen“ für unterwegs
Den GorillaPod habe ich mir erst kürzlich gekauft. Er war auch mit mir auf meiner Skandinavien-Reise: Klein und leicht, ist dieses Stativ eine gute Option für Reisen. Es bringt einige Einsatzmöglichkeiten ohne viel Zusatzgewicht.
Praktisch daran ist, dass die Beine total beweglich sind. Ich könnte sie also auch um einen Ast wickeln oder Unebenheiten ausgleichen.
Um auf Augenhöhe filmen zu können, muss ich den GorillaPod im Unterschied zu einem Stativ mit ausziehbaren Beinen irgendwo befestigen oder aufstellen. Das ist ein Nachteil.
Viele Vlogger benutzen dieses Stativ als „Selfie-Stick“, wenn sie sich selber unterwegs filmen. Es ist eine Verlängerung des Arms, man ist damit mit der Kamera nicht so nahe am Gesicht.
Das war der eigentliche Grund, warum ich mir den GorillaPod gekauft habe. Mein Fazit nach dem Ausprobieren: Für mich ist der GorillaPod nicht so handlich, deswegen nur eine Behelfslösung.
Weitere kleine Stative und Adapter
Tisch-Stativ: In der Handtasche für spontane Aufnahmen
z.B. Røde Mini Tripod Stand, 185 g, ca. CHF 30.- bei Digitec
Es gibt ganz verschiedene Modelle von Tisch-Stativen. Sie sind sehr klein und handlich, also optimal für spontane Aufnahmen. Mit einem Smartphone und einem kleinen Lavalier-Mikrofon kann man damit ganz unkompliziert vloggen oder spontane Interviews führen.
Selfie-Stick: Da steckt mehr drin, als man glaubt!
z.B. Huawei Selfie Stick AF11, 130 g, ca. CHF 40.- bei Digitec
Den Selfie-Stick hat mein Mann mal bestellt, und weil er zu Hause rumlag, habe ich ihn ausprobiert – sorry, Sam 🙂
Mit dem Selfie-Stick kann ich mich mit dem Smartphone filmen. Meistens mache ich das zwar aus der Hand, ohne „Armverlängerung“, aber für grössere Gruppen oder für eine weitere Bildeinstellung eignet sich der Selfie-Stick schon.
Super an unserem Modell ist, dass es drei kleine Stativbeine hat, die man ausziehen kann. Kombiniert mit der ausziehbaren Länge wird dieser Selfie-Stick also zu einem kleinen Dreibein-Stativ. Das finde ich sehr praktisch!
Stativ-Adapter fürs Smartphone
Mit dem entsprechenden Adapter kannst Du das Smartphone auf praktisch jedes Stativ schrauben. Mein Lieblingsmodell ist der JJC SPC-1A (ca. CHF 16.- bei Fotichaestli).
Ich hoffe, dieser Blogpost hat Dir geholfen, Dich im Stativ-Dschungel etwas zurecht zu finden.
Es kommt ganz darauf an, was Du filmst, in welcher Situation, und wie viel Gewicht Du mit Dir herumtragen kannst. Möchtest Du eine möglichst kleine Ausrüstung? Oder ist es Dir wichtig, auch grosse Leute auf Augenhöhe filmen zu können? Das sind ganz unterschiedliche Ansprüche.
Kennst Du noch ein Stativ, das Du empfehlen kannst? Dann freue ich mich, von Dir zu hören!
Zusätzlich besitze ich ziemlich viele Stative und Mikrofone für meine Workshops. Denn dort filmen jeweils mehrere Teams gleichzeitig, denen ich Zubehör zur Verfügung stelle.
Ich stelle euch die drei verschiedenen Ausrüstungen gerne vor. Und zwar in drei Videos bzw. Blogposts.
Hier das erste Video:
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Aktuell gehört zu meiner Ausrüstung das iPhone X. Gerade, wenn ich zum Beispiel mit meinen Kids unterwegs bin und etwas festhalten will, dann filme ich mit dem iPhone.
Beim iPhone X bin ich immer wieder froh um die Tele-Linse. Damit komme ich ein bisschen näher ans Geschehen als nur mit der weitwinkligen Linse.
Smartphone-Kit klein
Unterwegs trage ich praktisch immer mein „Smartphone-Kit“ mit. Das ist ein Lederetui, in dem sich folgendes Zubehör befindet:
ein zusätzlicher Akku
Ladekabel mit Stecker
Kopfhörer für Musik und Podcasts
Lightning-Adapter für Kopfhörer und Mikrofon
KnopfmikrofonRøde SmartLav+: Damit kann ich auch spontan unterwegs mal vloggen und habe sicher einen guten Ton.
Smartphone-Kit gross
Wenn ich einen Dreh mit dem Smartphone plane, kommen noch ein paar Gegenstände dazu.
StativVelbon DV-7000N. Es ist zwar relativ gross, aber wenn ich ein Interview führe, kann ich so das Smartphone auf der richtigen Höhe befestigen. Das Stativ hat einen Kopf, der schön dreht, da ist auch mal ein schöner Schwenk möglich. Und verglichen mit meinem Profi-Stativ spare ich mit dem Velbon-Stativ dennoch Platz und Gewicht.
LavaliermikrofonVT506 Mobile. Es hat ein längeres Kabel als das SmartLav+ und eine bessere Soundqualität.
AdapterRøde SC6, damit ich Mikrofon und Kopfhörer am Smartphone anschliessen kann (Tipps zum Audiomonitoring mit dem SC6 hier)
Manchmal schafft es auch eine kleine LED-Lampe von Manfrotto inkl. Farbfiltern in diese Ausrüstung. Ich arbeite zwar am liebsten mit dem Licht vor Ort, aber manchmal bin ich dennoch froh, wenn ich ein bisschen aufhellen kann. Dazu mehr in meinem Ratgeber „Gutes Licht für Deine Videos“.
Nächster Blogpost: Meine Ausrüstung zum Filmen auf Reisen
PDF-Ratgeber: So wird Dein Smartphone zur Profi-Kamera
In diesem kostenlosen PDF findest Du die Produkte, die ich empfehle, wenn Du mit Deinem Smartphone professionelle Videos drehen möchtest. Auf meiner give-away-Seite gibt es noch mehr Ausrüstungs-Ratgeber (Licht, Mikrofone etc.).
Was sind wirklich die Vorteile von DSLR-Kameras gegenüber Smartphones beim Filmen?
Im letzten Blogpost habe ich über die Unterschiede von verschiedenen Kameras geschrieben. In diesem Artikel geht’s dazu weiter.
In diesem Beitrag vergleiche ich das Smartphone, mit Kameras, bei denen Du das Objektiv wechseln kannst: DSLR-Kamera, Systemkamera, professionelle Videokamera.
Das Smartphone als Videokamera hat viele Vorteile. Die wichtigsten davon: Es ist schnell, man hat alles in einem Gerät, und mittlerweile sind (auch wegen Apps und Zubehör) mit dem Smartphone Videos von sehr guter Qualität möglich.
Man kommt mit dem Smartphone aber auch an gewisse Grenzen.
Die filmischen Grenzen des Smartphones
Am Schluss meines Videoproduktion-Starterkurses zeige ich jeweils folgendes Video. Ich erkläre den Teilnehmenden, dass sie mit dem Wissen, das sie an diesem Tag gelernt haben, solche gestalteten Beiträge umsetzen können.
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Natürlich braucht es noch Übung. Aber grundsätzlich machen wir auch im Starterkurs einen ersten Beitrag in diese Richtung, mit einem Mix aus geführten Interviews und B-Roll.
Eine Frage wird nach diesem Video immer wieder gestellt: „Kann man das auch mit dem Smartphone machen?“
Die Antwort: „Jein“.
Inhaltlich und was den Aufbau betrifft: Ja. Von der Bildästhetik her: Nein.
Hier merken wir die Unterschiede zwischen dem Smartphone und professionellen Kameras (DSLR, Systemkamera, professionelle Videokamera).
Unterschied 1: Die Tiefenschärfe
Beim Interview:
Wenn ich ein Interview aufzeichne, dann soll der Hintergrund nicht vom Gesprochenen ablenken.
Das erreiche ich mit Tiefenunschärfe. Mein Hauptobjekt ist scharf, während der Hintergrund eher verschwommen ist. So wird der Fokus auf die sprechende Person und ihre Botschaft gelenkt.
Mit einer Kamera mit Wechselobjektiven kann ich auch bei einem unruhigen Hintergrund die Details „verwischen“. Man bekommt noch ein Gefühl für die Umgebung, aber sie lenkt nicht ab.
Mit dem Smartphone ist Tiefenunschärfe fast nicht möglich. Darüber habe ich schon einmal geschrieben. Der Porträtmodus, der bei Fotos Tiefenunschärfe ermöglicht, ist für Video nicht verfügbar. Ich muss also einen neutralen, ruhigen Hintergrund suchen, damit sich meine Interviewpartnerin vom Hintergrund abhebt.
Hier ein Beispiel aus einem Interview im Café Good in Rapperswil.
Das nächste Bild ist mit dem iPhone X und der „normalen“ Kameralinse aufgenommen, also mit der weitwinkligen Linse. (Diese Linse haben auch die anderen iPhones, welche keine zweite Linse besitzen.) In der Breite ist mehr im Bild, das ist wegen der kleineren Brennweite. Aber es ist jedes Detail scharf. Das Bild wirkt viel unruhiger. Wer das Video sieht, ist beim Zuhören mehr abgelenkt von all den Details im Café.
Das dritte Bild ist mit der Telelinse des iPhones X aufgenommen. (Mit Apps wie Filmic Pro kann man die Linsen separat ansteuern, in der normalen Kamera-App geht das nicht.) Ich bin hier mit der Kamera weiter weg von Bea, meiner Interviewpartnerin, als vorher. Trotzdem sehen wir in der Breite weniger vom Café. Somit haben wir zwar weniger Ablenkung. Aber die Tiefenschärfe ist etwa gleich, die Details im Hintergrund bleiben sichtbar.
Die Tiefenschärfe beim B-Roll
Auch beim B-Roll bekomme ich durch die geringe Tiefenschärfe verschiedene Ebenen ins Bild. Das gibt mehr Tiefe, und mit etwas Übung kann ich sogar in einer Aufnahme den Fokus zwischen verschiedenen Ebenen wechseln.
Wie bekomme ich Tiefenunschärfe?
Bei einer geringen Tiefenschärfe gibt es nur einen kleinen Schärfebereich, weiter vorne und weiter hinten ist das Bild unscharf.
Ob das geht, ist von der Hardware der Kamera abhängig, vom Sensor und vom Objektiv.
Beim Smartphone ist der Sensor klein, das Objektiv ist fix. Bei einer DSLR-Kamera kann ich das Objektiv wechseln.
Das Video in der Posamenterie habe ich im Januar 2017 aufgenommen. Ich hatte gerade meine Sony PWX FS5 gekauft und wollte die Kamera mit Canon-Objektiven ausprobieren, vor allem mit dem Canon 24-70 mm.
Um geringe Tiefenschärfe zu erreichen, brauche ich eine grosse Brennweite. Das heisst, ich habe zuerst hineingezoomt, auf die Brennweite 70. Dann habe ich die Blende so weit wie möglich geöffnet (möglichst kleine Blendenzahl). Hier hatte ich die Blendenzahl 2.0.
Unterschied 2: Die Lichtempfindlichkeit
Smartphones haben eine kleine Linse und einen kleinen Sensor. Deshalb kommt nur wenig Licht in die Linse.
Wenn die Lichtverhältnisse schlecht sind, wird das Bild automatisch aufgehellt. Schwarz ist dann nicht mehr wirklich schwarz, sondern es wirkt verpixelt und rauscht.
Zwei Beispiele dazu.
Als ich dieses Video für Beyer Chronometrie aufnahm, war der Raum dunkel und nur punktuell beleuchtet. Ein schönes Ambiente, das ich mit Video einfangen sollte – aber eine Herausforderung wegen der schlechten Lichtverhältnisse.
Der Event war der Härtetest für meine Sony FS5.
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Wenn möglich, habe ich den Gain auf meiner Kamera immer auf 0. Dann wird digital im Bild nichts aufgehellt. Der Gain ist das gleiche wie die ISO bei DSLR und Systemkameras, die Zahlenwerte sind aber nicht vergleichbar. Bei meiner Panasonic Lumix GH4 ist z.B. der kleinste ISO-Wert 200. Der Effekt ist aber der gleiche: Wenn die ISO bzw. der Gain zu hoch ist, beginnt das Bild zu rauschen.
Bei den Lichtverhältnissen an diesem Event stellte ich den Gain auf +6. Es funktionierte. In dem Screenshot aus dem Video (unten) ist schwarz wirklich schwarz und es hat kein Rauschen im Bild.
Ich habe hier auch mit der Sony FS5, dem Speedbooster und dem Canon Objektiv 24 bis 70mm gearbeitet.
Ich versuchte es kurz noch mit dem Zoomobjektiv, welches mit der FS5 neu mitgeliefert wurde (18 bis 105mm). Dieses Objektiv lässt aber viel weniger Licht in die Kamera und ich hätte den Gain mindestens auf +12 stellen müssen. Das Bild wäre nicht mehr so klar gewesen.
Auch mit dem Smartphone würde ich bei diesen Lichtverhältnissen nie so satte Bilder hinkriegen!
Dazu ebenfalls ein Beispiel:
Letzten Sommer wurde ich zu einem Outdoor Dinner von Extreme Dining eingeladen. Feines Essen in tollem Ambiente.
Spontan habe ich mit dem iPhone 7 Plus gefilmt. Auch noch, als es langsam Nacht wurde. Im Video sieht man, dass es mehr „pumpt“ im Bild, je dunkler es wird.
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Das Smartphone kam hier an seine Grenzen, ich vermisste meine FS5. In der Situation im Bild unten ist mir der Unterschied am meisten aufgefallen. Es dämmerte erst und war noch gar nicht so dunkel, aber das Bild rauschte bereits sehr stark:
Für diese Nahaufnahme habe ich das Teleobjektiv des iPhones benutzt. Dieses nimmt weniger Licht auf als die normale Linse, es ergibt also noch ein stärkeres Rauschen.
Unterschied 3: Die fixe Brennweite
Diesen Unterschied habe ich im letzten Blogbeitrag schon erwähnt: Die fixe Brennweite ist ein Nachteil des Smartphones.
Letztes Jahr besuchte ich mit meiner Familie den Minneriya Nationalpark in Sri Lanka. Ich habe die Elefanten in diesem Park gefilmt. Mit dem iPhone 7 Plus gab es dieses Bild:
Zoomobjektiv: Verstellbare Brennweite bringt mehr Gestaltungsfreiheit
Das erste Bild ist auch toll: Es erlaubt eine Übersicht über die Szene. Aber mit dem Smartphone kann ich nur diese Einstellung filmen. In meinem Ferienfilm möchte ich verschiedene Bildausschnitte zusammenschneiden: Naheinstellungen, mehr Distanz und viele Einstellungen irgendwo dazwischen.
Dazu muss ich die Brennweite ändern können. Entweder ich wechsle die Objektive, was in solchen Situationen eher stressig ist. Oder ich habe ein Zoom-Objektiv.
Lieber Schnitte als Zoom-Bewegungen
Wichtig: Zoom-Bewegungen, das heisst, dass innerhalb eines Videoshots die Brennweite verändert wird, braucht man ganz selten. Es wirkt unnatürlich, weil unser Auge das auch nicht kann.
Zoombewegungen ergeben die typischen, langatmigen Ferienvideos. Nach jedem Schnitt kommt wieder ein langer Zoom von der Elefantenherde zum Elefantenbaby und zurück. Hingegen ist eine wechselnde Brennweite super, um den Bildausschnitt zu ändern. Dazwischen wird aber geschnitten – das Tempo ist höher!
Im Video unten siehst Du, wie ich das meine. Ein kleiner Zusammenschnitt mit vielen Elefantenbildern aus dem Park in Sri Lanka. Die verschiedenen Brennweiten geben Abwechslung und verschiedene Ansichten der Herde.
Hier konnten nicht meine Füsse mein Zoom sein; es wäre gefährlich gewesen, den Jeep zu verlassen 🙂
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Das Smartphone als Videokamera hat viele Vorteile. Es ist das schnellste Videoproduktions-Gerät der Welt und man hat es meistens dabei. Wenn Du jedoch in schwierigeren Lichtverhältnissen filmen möchtest oder die Möglichkeiten der Bildgestaltung wirklich ausnutzen willst, greifst Du besser zu einer richtigen Kamera. Oder nicht? Deine Meinung interessiert mich!
Egal, ob Smartphone oder DSLR: Mit der richtigen Lichtgestaltung holst Du aus Deinen Videos viel mehr heraus. In meinem PDF-Ratgeber „Gutes Licht für Deine Videos“ gebe ich Dir Tipps, wie Du bei Filmaufnahmen das Licht vor Ort optimal nutzen kannst.
Vor einigen Wochen bekam ich von Voice Technologies Switzerland eine kleine Box. Darin fand ich ein neues Lavaliermikrofon von Voice Technologies : das VT506 Mobile. Ich habe es mehrmals getestet und erzähle Dir in diesem Blogpost, wie es im Vergleich mit anderen Ansteckmikrofonen abschneidet.
Dann habe ich noch ein anderes neues Gadget entdeckt: einen Dreifach-Adapter, den SC6 von Røde. Damit lassen sich an ein Smartphone zwei Mikrofone und ein Kopfhörer anschliessen. Dazu mehr im zweiten Teil dieses Artikels.
Du kannst Dir auch das Video dazu anschauen:
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Etwas hat das VT506 Mobile mit anderen Lavaliermiks gemeinsam, die ich hier im Blog auch schon vorgestellt habe: Es ist eigens für das Smartphone konzipiert.
Diese Mikrofone haben einen TRRS-Stecker, das heisst, einen Klinkenstecker mit drei Ringen. Damit sind sie mit der Kopfhörerbuchse von Smartphones kompatibel. Mehr zu TRS und TRRS in diesem Blogpost!
(Bei meinem iPhone X brauche ich zusätzlich immer noch das kurze Adapterkabel, weil die neueren iPhones statt der Kopfhörer- eine Lightning-Buchse haben.)
Der Vorteil des VT506 Mobile ist das lange Kabel
Im Video zum Mikrofon-Test sitze ich relativ weit weg von meinem Smartphone, das an einem Stativ befestigt ist und mit dem ich filme. In der Video-App habe ich die Tele-Linse eingestellt. Diese holt mich optisch näher heran. Damit ich trotzdem nicht riesig im Bild bin, brauche ich wieder etwas Abstand von der Smartphone-Kamera.
Mit diesem Mik funktioniert das: Denn der grosse Vorteil des VT506 Mobile ist, dass es ein 2,5 Meter langes Kabel hat.
Dadurch bietet es mehr Freiheit, ist aber trotzdem noch handlich.
Was mir auch gefällt, ist, dass dieses Ansteckmikrofon in der Schweiz hergestellt wird. Das zählt für mich als Schweizer Unternehmerin!
Vergleich mit Røde SmartLav+
Bisher empfahl ich in meinem Mikrofon-Ratgeber zum Filmen mit Smartphone das Røde SmartLav+. Es hat aber ein viel kürzeres Kabel – damit könnte ich keinen so grossen Abstand von der Kamera haben.
Deswegen habe ich immer empfohlen, zum SmartLav+ gleich das Verlängerungskabel zu kaufen. Mit einer Länge von 6m gibt dieses viel mehr Spielraum. Sechs Meter sind aber wiederum sehr lang und das Kabel verknotet sich deswegen oft.
Vergleich mit iRig MicLav (IK Multimedia)
Auch das iRig MicLav von IK Multimedia empfahl ich bisher oft, denn es ist im Zweierpack erhältlich. Die beiden Mikrofone lassen sich in einer handlichen Box mitnehmen und entweder einzeln oder zusammengesteckt verwenden. Das ist für Interviews perfekt, wo man ja sowohl mich als Reporterin als auch meinen Interviewpartner gut hören muss.
Das Mikrofon VT506 Mobile im Klangtest
Der Klang des neuen VT506 Mobile ist hervorragend.
Auch die Soundqualität des Røde SmartLav+ gefällt mir gut, doch je länger ich inzwischen mit VT506 Mobile arbeite, desto mehr höre ich den Unterschied.
Am schlechtesten schneidet im Vergleich das iRig MicLav ab. Es ist aber auch das günstigste Modell.
Der Preisunterschied der Mikrofone ist beträchtlich: Das SmartLav+ kostet um die CHF 65 (bei fotichaestli.ch), das iRig MicLav als einzelnen Mikrofon kostet CHF 50 (bei Musix.ch). Das VT506 Mobile kostet CHF 198 (bei AudioBauer Pro).
Bei Interviews verwende ich immer einen Kopfhörer. So kann ich den Klang wirklich gut überwachen und erlebe beim Schnitt keine bösen Überraschungen.
Bei den Lavaliermiks ist es nur beim iRig MicLav möglich, einen Kopfhörer anzuschliessen.
Doch nun gibt es eine Alternative!
Passend zu den Mikrofonen fürs Smartphone habe ich nämlich ein tolles Gadget entdeckt: Einen Adapter für drei Stecker, den SC6 von Røde.
Zwei der 3,5mm-Buchsen sind Mikrofoneingänge, die dritte ist ein Kopfhörerausgang.
Der TRRS-Stecker des Adapters ist mit dem Smartphone kompatibel. (Für die Verwendung mit einer DSLR-Kamera bräuchtest du einen TRRS-TRS-Adapter.)
Damit habe ich meinen Kopfhöreranschluss zurück!
Auch zwei unterschiedliche TRRS-Miks lassen sich damit kombinieren, man muss nicht unbedingt zwei gleiche Mikrofon-Modelle verwenden.
Das kleine Gerät könnte also das iRig MicLav 2Pack ersetzen, wenn man den Klang ungenügend findet und lieber mit einem anderen Lavaliermik arbeitet.
Ich habe den Adapter getestet – er funktioniert bestens. Er ist bei fotichaestli.ch für 16 CHF erhältlich.
Achtung: Wenn du mit der normalen Kamera-App filmst, funktioniert die Kopfhörerbuchse des SC6 nicht, das heisst, Du hast keine Kontrolle über den Ton. Das liegt aber nicht am Adapter, sondern an der App.
Es gibt zwei Lösungen dafür: Entweder Du verwendest eine Video-App, die das Audiomonitoring unterstützt, zum Beispiel die Filmic Pro App. Oder Du lässt im Hintergrund eine Recording-App laufen.
In diesem Video und Blogpost stelle ich Dir 3 coole Funktionen des iPhones vor. Als Videoproduzentin schätze ich sie sehr, deswegen gebe ich sie gerne weiter.
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Eine neue Funktion (seit iOS 11) ist, dass Du den Bildschirm Deines iPhones filmen kannst. Vorher war das nur indirekt möglich.
Um zum Beispiel mein Tutorial fürs iMovie aufzunehmen, habe ich mein iPhone mit dem MacBook verbunden und den Bildschirm dann mit ScreenFlow aufgenommen.
Jetzt brauche ich weder MacBook noch Zusatz-Software. Sondern ich kann das, was ich auf dem iPhone mache, auch direkt dort als Video aufnehmen.
Dafür wählst Du in den Einstellungen „Kontrollzentrum“, gehst auf „Steuerelemente anpassen“ und aktivierst dort die Bildschirmaufnahme.
So machst Du die Aufnahme:
Wenn Du jetzt auf dem iPhone ins Kontrollzentrum gehst (also zu den Schnellzugriffen für W-Lan- und Bluetooth-Verbindung, Bildschirmhelligkeit, Taschenlampe etc.), hast Du dort neu den Button für die Bildschirmaufnahme.
Wenn Du den Button drückst, hast Du drei Sekunden Zeit, bis die Bildschirmaufnahme startet.
Um die Aufnahme zu stoppen, gehst Du einfach wieder ins Kontrollzentrum und drückst dort den Button nochmals. Das Video wird dann in der Camera Roll abgelegt.
2. Schnell Videos verschicken mit AirDrop
Wenn ich Videos von einem iPhone auf ein anderes übermitteln will, vom iPhone auf ein MacBook oder umgekehrt, dann verwende ich AirDrop. Es ist der schnellste Weg, um Daten von einem Apple-Gerät zu einem anderen zu schicken. (Voraussetzung: Die Geräte befinden sich nahe beieinander.)
Du gehst in der Camera Roll auf das Foto oder Video, das Du teilen möchtest (oder wählst gleich mehrere aus), gehst in die Teilen-Funktion und wählst dann AirDrop. Es wird Dir in diesem Menu prominent angezeigt.
Vom MacBook aus bist Du am schnellsten, wenn Du mit cmd + Shift die Spotlight-Suche aktivierst und dort „AirDrop“ eingibst. Oder Du machst im Finder einen Rechtsklick auf das Video, das Du verschicken möchtest, wählst „Teilen“ und dann „AirDrop“.
Beim Empfänger-Gerät muss das W-Lan aktiviert sein. Und beim iPhone musst Du Dich für AirDrop auf „sichtbar“ schalten. Das machst Du bei den Einstellungen unter „Allgemein“ > „AirDrop“.
3. Manuell die Linse auswählen
Die dritte Funktion betrifft alle, die ein iPhone 7 Plus, 8 oder X haben.
Dann hat Dein iPhone nämlich bei der Kamera zwei verschiedene Linsen: ein Weitwinkel- und ein Teleobjektiv.
Wenn Du mit Deinem iPhone filmst, kannst Du optisch 2x zoomen und kannst so bei gleich bleibender Bildqualität näher an das gefilmte Objekt herangehen. Dazu drückst Du in der Kamera-App das „2x“-Symbol.
Die Sache hat aber einen Haken: Manchmal zoomt das iPhone nicht optisch, sondern digital. Ich erkläre Dir gleich warum und wie Du dies umgehen kannst.
Digitaler und optischer Zoom: der Unterschied
Beim optischen Zoom wechselt das iPhone vom Weitwinkel- auf das Teleobjektiv. Das ist ein mechanischer Vorgang: Die Brennweite wird verändert und und die Bildqualität bleibt gleich.
Beim digitalen Zoom wird nicht die Linse gewechselt, sondern die Kamera-App rechnet einfach das Bild hoch. Wie wenn Du ein Bild auf dem Computer vergrösserst, um es näher zu betrachten. Die Bildqualität nimmt ab, weil der vergrösserte Bildausschnitt nicht mehr Pixel enthält als ohne Zoom.
Warum macht das iPhone das, wenn es doch die Tele-Linse hat?
Das iPhone ist clever
Wenn wir in einem Raum sind, wo es nicht so viel Licht hat, ist das Weitwinkel-Objektiv besser geeignet zum Filmen als das Teleobjektiv. Dieser Linsentyp sammelt nämlich mehr Licht. Das gibt schönere Aufnahmen als wenn das iPhone das Bild im Nachhinein digital aufhellen muss. Dann sind die Farben nicht mehr so satt.
Deshalb ist die Standardeinstellung von Apple, bei suboptimalen Lichtverhältnissen lieber ein klares Bild und bei der Weitwinkel-Linse bleiben, als die maximale Bildauflösung behalten und auf die Tele-Linse wechseln.
Welche der beiden Linsen verwendet wird, um das schönere Bild zu erhalten, wird bei jeder Aufnahme mithilfe von Sensoren entschieden. Eigentlich ist das eine hilfreiche und sinnvolle Funktion.
Als Videoproduzentin möchte ich aber selber darüber bestimmen, ob ich mit Weitwinkel- oder Teleobjektiv filme.
So löst Du das Problem:
In der normalen Kamera-App ist es nicht möglich, die Linse manuell auszuwählen. Beim Filmen mit der Filmic Pro App kann ich das jedoch. Und beim Fotografieren geht es mit der App ProCamera.
Waren diese Tipps hilfreich?
Ich hoffe, dass ich Dir mit diesen drei Funktionen weiterhelfen konnte! Wenn ja, freue ich mich, wenn Du diesen Blogpost teilst oder mir auf YouTube einen Daumen hoch gibst und ich freue mich über jeden Kommentar:-)
Ein Feedback kriege ich immer wieder auf meine Kurse:
„Schön, dass es nicht so technisch war!“
Viele Leute haben etwas Angst vor der technischen Seite der Videoproduktion. Die vielen Einstellungen, die bei einer Kamera möglich sind (und auch auf dem Smartphone bei Video-Apps wie Filmic Pro), können schon abschreckend wirken…
Gute Videos auch ohne viel Technik
Mittlerweile ist es möglich, mit einem Minimum an technischem Wissen ansprechende Videos zu produzieren. Dies hängt damit zusammen, dass Videocams gute Automatik-Einstellungen haben und auch Smartphones eine tolle Videoqualität liefern.
Ich konzentriere mich in meinen Kursen deswegen gerne auf anderes: Grundlagen der Bildgestaltung, Interviewtechnik, und wie man mit Video Geschichten erzählt.
Geschichten erzählen mit Video
Das ist der Schwerpunkt bei meinen Aufbaukursen. Der Aufbaukurs richtet sich an Leute, welche die Basics bereits mitbringen. Das heisst, sie kommen mit ihrer Ausrüstung gut zurecht und haben erste Erfahrungen im Filmen.
Im Aufbaukurs lernst Du, wie man ein informatives, schönes Video plant und dreht. Dazu gehen wir (max. 4 Teilnehmende) jedes Mal zu Besuch in eine Firma, in der etwas produziert wird. Dann haben wir Bewegung vor der Kamera, ohne dass wir viel inszenieren müssen. Letztes Mal waren wir in der ältesten Kerzenfabrik der Schweiz: Hongler Kerzen AG in Altstätten SG.
Einer der Teilnehmer, Bernhard Schreck, ist für den Kurs extra aus Wien angereist.
Es hat mich wunder genommen, wie er den Kurs erlebt hat, und ich habe ihm nachträglich ein paar Fragen gestellt. Nach dem Interview findest Du auch das Video, das er im Aufbaukurs gedreht hat.
Bernhard Schreck: „In kurzer Zeit das Wichtigste gelernt“
Zur Person: Bernhard Schreck ist in der Werbebranche tätig und hatte bis vor wenigen Jahren eine eigene Firma für Werbeartikel. Er lebt und arbeitet ganz in der Nähe von Wien.
Judith: Bernhard, als Du Dich für meinen Aufbaukurs angemeldet hast, habe ich mich speziell gefreut. Du kommst nämlich aus Wien und bist nur für den Kurs in die Schweiz gereist. Wie bist Du überhaupt auf meinen Aufbaukurs aufmerksam geworden?
Bernhard: Es war ganz einfach: Ursprünglich hat Frau Google mir geholfen Dich zu finden 🙂 Der Basiskurs war einfach spitze, und zum Aufbaukurs hatte ich Zeit. Damit gab es eigentlich keine weiteren Fragen. Und meine Erwartungen an den Aufbaukurs wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen.
Was hat Dich überzeugt, Dich ausgerechnet für diesen Kurs anzumelden und dafür so weit zu reisen?
Mich überzeugte das knackige Format, in möglichst kurzer Zeit Ergebnisse zu erzielen. Da brauche ich kein Diplom und kein Zeugnis.
Was war das Wichtigste, das Du im Kurs gelernt hast?
Wie setze ich eine Idee filmisch um? Was ist der rote Faden? Wie richte ich meine Fragen danach aus? Welche einfachen Stilmittel setze ich ein? Wie schneide und vertone ich den Film mit einfachen Mitteln?
Wie wirst Du das alles nun umsetzen?
Ich werde das Gelernte in meinem neuen Blog über Werbeartikel umsetzen.
Wem würdest Du diesen Kurs empfehlen?
Jeder, der in möglichst kurzer Zeit das Wichtigste zum Thema Film lernen will.
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Hongler Kerzen waren grossartige Gastgeber für den Aufbaukurs. Auch sonst lohnt es sich wirklich, mal in der Fabrik und im dortigen Laden vorbeizugehen!
Eine Übersicht über meine aktuellen Videoproduktion Starter- und Aufbaukurse findest Du hier.
PDF-Ratgeber „Musik für Online-Videos“
Wenn Du regelmässig eigene Videos produzierst und auf YouTube, Vimeo oder Facebook hochlädst, sind Musik-Urheberrechte ein Thema, das Dich interessieren sollte. Dazu habe ich einen PDF Ratgeber herausgegeben. Dieser hilft Dir im juristischen Dschungel weiter und enthält auch Tipps, wo Du lizenzfreie Musik bekommst.
Ich arbeite seit rund einem Jahr in Judiths Team mit, hauptsächlich als Texterin. Damit ich ihre Arbeit noch besser verstehe, hat Judith mich kürzlich eingeladen, bei einem ihrer Videoproduktion-Starterkurse dabei zu sein.
Meine Eindrücke davon in diesem Blogeintrag: Wie ich meine „Chefin“, die übrigens auch meine WG-Mitbewohnerin ist, von einer neuen Seite kennengelernt habe. Was für mich das heimliche Highlight des Tages war, und wie ein verlorener Schlüssel die Grenzen von Realität und Fiktion verschwimmen liess.
Ich hielt mich für ziemlich gut vorbereitet…
Bevor ich 2016 nochmals ein Studium begann, war ich rund zehn Jahre als Journalistin für verschiedene Medien tätig. Video war dabei immer wieder ein Thema, auch wenn ich zuerst im Print und später beim Radio arbeitete.
In den Anfangszeiten der Newsrooms, als Print- und Onlinejournalismus begannen, sich zu überschneiden, hatten wir Journis von der Aargauer Zeitung mal eine eintägige Schulung mit einer ganz simplen Videokamera. In meiner Erinnerung war diese ein schwarzer „Knochen“ und bestand hauptsächlich aus einem kleinen Display und einem grossen roten Knopf.
Das Ziel war, dass wir mit diesem idiotensicheren Gerät noch ein wenig Videomaterial von Interviews und Reportagen „nach Hause“ bringen würden, das dann der Online-Redaktion übergeben wurde. Die meisten machten davon, um ehrlich zu sein, lange nur wenig Gebrauch.
Heute trage ich tagtäglich mein iPhone mit mir herum. Der rote Knopf ist auch dort noch vorhanden – wenn auch nur auf dem Screen im Videomodus. Und mit dem iPhone habe ich privat und beruflich doch immer wieder Videos aufgenommen und teilweise auch gleich auf der iMovie-App geschnitten. Etwa Reiseerinnerungen aus Israel/Palästina.
Durch die Zusammenarbeit mit Judith habe ich im letzten Jahr immer mehr dazugelernt. Zum Beispiel, wie ein Stativ einem Video sofort eine viel höhere Qualität verleiht. In der Theorie kenne ich diverse Mikrofonlösungen für verschiedene Situationen und weiss, woher ich für meine Videos legal Musik kriegen kann.
Ich hielt mich also eigentlich schon für einen halben Profi, als ich am frühen Morgen zusammen mit Judith zum Kursort bei Walter lernt in Zürich fuhr 😉 .
Von den Bergen ins „Walter lernt“-Studio
Von Judith und ihrem Mann Sam, der dort ebenfalls Workshops gibt, hatte ich schon häufig von „Walter lernt“ gehört. Nun war ich auch mal dort: Ein kleiner, aber feiner und von Beamer, Steckdosen bis Kaffeemaschine gut ausgestatteter Kursort. Für die Workshops mit kleinen Gruppen, was ja genau das Konzept ist, perfekt.
Sechs Teilnehmende plus ich als Mitarbeiterin von Judith trudelten an diesem Tag bei „Walter lernt“ ein. Diese Leute mit ihren verschiedensten Hintergründen kennen zu lernen, das war für mich ein heimliches Kurs-Highlight.
Da war die Versicherungsangestellte, die nebenbei leidenschaftlich als Sängerin tätig ist und für ihre Fans mehr Videos machen möchte. Der Sozialpädagoge, der mit seinen Jugendlichen Videoprojekte durchführen möchte. Die temperamentvolle Frau über 50, die ein YouTube-Projekt ins Leben rufen möchte darüber, was Schönheit nach dem Alter von 20-30 bedeutet.
Der Austausch mit ihnen – auch später beim Mittagessen – war sehr spannend. So vielseitig, was für Ideen und Visionen sie haben und wozu ihnen die Video-Grundkenntnisse helfen werden. Das war inspirierend!
Überraschenderweise kam sogar jemand zur Tür herein, den ich schon kannte: Eine Bekannte, mit der ich über eine gemeinsame Freundin schon mehrmals in den Bergen wandern war. Nun trafen wir uns in einem ganz anderen Setting wieder.
Ganz viele Aha-Momente
Dass Judith super sympathisch ist, weiss ich als Mitbewohnerin natürlich 😉 Sie nun mal in ihrer Rolle als Dozentin zu erleben, war spannend. Genauso sympathisch wie im Alltag stand sie vorne, und gleichzeitig total professionell.
Von Anfang an kamen immer wieder mal Zwischenfragen von den Teilnehmenden. Ich staunte, wie schnell und kompetent sie aus dem Stand auf die unterschiedlichsten Fragen eingehen konnte. Über jedes technische Problem, das beim Filmen auftreten kann, schien sie Bescheid zu wissen. Hier kamen ihre Erfahrung und ihr Wissen voll zum Tragen.
Judith erklärt die richtige Kamerahöhe.
Inspiration direkt aus dem Leben
Der Tag war eine Mischung aus Theorie und Praxis. Es gab wahnsinnig viel zu lernen. Ich, die am Anfang gedacht hatte, schon ziemlich viel zu wissen, hatte ganz viele Aha-Momente.
Einiges erklärte Judith in ihrer Präsentation, anhand von schematischen Darstellungen oder kurzen Videos und Fotos. Bei diesen tauchten immer wieder mal ihre Familie als Modelle auf. Falls Du diesen Blog regelmässig liest, hast Du sie auch hier schon manchmal angetroffen.
Vieles demonstrierte Judith aber nicht auf der Leinwand, sondern gleich live. Zum Beispiel, wie man die richtige Stativ-Höhe für ein Interview findet oder wie man die Interviewpartnerin richtig platziert, damit das Gesicht auch ohne Lampen optimal ausgeleuchtet ist.
Als „Assistentin“ stellte ich mich für diese Teile als Modell hin, während die anderen Kursteilnehmenden über Judiths Schulter auf den Kamera-Display schauten.
Übrigens hatten die Teilnehmenden als Filmkamera sowohl Handycams als auch Smartphones dabei. Der Kurs eignete sich für beide Varianten, denn es ging vor allem um Grundkenntnisse in Bildgestaltung und Zubehör.
Auch am Nachmittag war ich noch einmal Modell: In Zweier- bzw. Dreiergruppen (in meinem Fall) drehten wir ein kurzes Video. Es ging darum, die verschiedenen Bildausschnitte für die Dramaturgie eines Videos zu üben. Während die anderen zwei Regie führten und filmten, spielte ich die Protagonistin des Kurzfilms.
Ich als „Schauspielerin“ in der Kurzfilm-Übung
Inspiration dafür lieferte – wie wohl bei den meisten Filmen – das Leben. Während des ersten kurzen Praxisteils, bei dem wir alle draussen standen und gegenseitig Interviews führten, war die Tür zum „Walter lernt“-Studio plötzlich zugefallen. Alle draussen – der Schlüssel drinnen. Glücklicherweise gelang es Judith, mit einem Ersatzschlüssel wieder aufzuschliessen.
Wie wir dies in unserem Gruppenvideo umgesetzt haben, kannst Du dir gerne anschauen:
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Wir schnitten die Videos auf den MacBooks, die Judith mitgebracht hatte. Dafür hatten wir gerade genug Zeit. Es kam uns jetzt zu gute, dass wir über das Konzept und die unterschiedlichen Bildfolgen schon vor und während dem Dreh ziemlich fix entschieden hatten. Genauso, wie es wohl auch „in echt“ sein sollte, um sich beim Schnitt Arbeit zu ersparen.
Nachdem wir die Videos gemeinsam angeschaut und Judith uns darauf ein Feedback gegeben hatte, war der Kurstag bereits zu Ende. Ehrlich gesagt, rauchte mir jetzt auch ziemlich der Kopf!
Der Workshop war sehr dicht und abwechslungsreich, die Zeit optimal genutzt. Super, dass wir bereits die Möglichkeit hatten, die gelernte Theorie in die Praxis umzusetzen.
Und falls bei all den Informationen schon wieder etwas vergessen gegangen war: Am nächsten Tag flatterten die Kursunterlagen in die Mailbox.
Wenn Du diesen Blogeintrag liest, habe ich Ferien und bin in Kuba unterwegs. Und ich nehme dort bestimmt immer wieder das iPhone zur Hand, um Erinnerungen als Video festzuhalten.
Hier findest du die nächsten Kurstermine von Judith in Zürich (Videoproduktion Starter und Aufbau). Und wenn Du jetzt schon bessere Videos produzieren willst: Kennst Du ihren PDF Ratgeber „10 Tipps für bessere Videos“ schon?
Früher war es undenkbar, dass Privatpersonen eigene Videos in die ganze Welt verbreiten. Nur Fernsehstationen konnten live senden. Heute hat sich das verändert: Live-Videos sind ein Riesen-Trend. Alles, was man braucht, sind ein Smartphone und Internetempfang.
In den USA boomen Live-Videos. Sie sind auch spannend für Firmen und Geschäftsleute: Experten machen Live-Schaltungen zu Produkten und Themen und erreichen damit sehr viele Zuschauer.
Videos bringen uns Menschen näher. Live-Videos noch mehr.
1. Live schafft Nähe
Kommunikation wird auch übers Internet immer unmittelbarer. YouTube ist bereits sehr direkt, da es jedem erlaubt, Videos zu verbreiten. Aber es ist vorproduziert (teilweise sehr aufwändig) und nicht zeitgleich. Live wirkt noch authentischer und weil man als Zuschauer die Gelegenheit hat, direkt dabei zu sein, auch exklusiver. Live schafft Nähe und damit Vertrauen.
2. Es ist super-simpel, Inhalte schnell ins Netz zu bringen
Periscope war die erste App, welche das live-streamen vom Smartphone extrem einfach machte. Inzwischen ist Facebook ganz vorne mit dabei und pusht Live-Videos sogar aktiv, indem sie in den Timelines weiter oben angezeigt werden. YouTube verfügt über eine Live-Funktion, und neuerdings lassen sich auch auf Instagram und Twitter Videos streamen. Instagram Stories und Snapchat ermöglichen das einfache Produzieren von (fast) Live-Videos. Eine spannende Variante, schnell Inhalte zu produzieren und direkt ins Netz zu bringen!
Je nach Einstellung sind die Videos danach noch 24 Stunden sichtbar oder bleiben online, damit man sie auch später noch anschauen kann. Bei Snapchat und Instagram lassen sich die Videos auch gezielt an einzelne Leute verschicken oder löschen sich nach dem Anschauen selbst.
3. Zwei-Weg-Kommunikation dank Live-Videos
Bei Live-Videos gibt es nicht einfach „Sender“ und „Empfänger“. Die Kommunikation läuft auf beide Seiten: Zuschauerinnen und Zuschauer können Kommentare schreiben oder mit Herzchen ausdrücken, dass ihnen der Stream gefällt. Ich als Produzentin sehe, wer neu dazukommt und kann die Leute begrüssen. Beide Seiten können Fragen stellen und beantworten. Das schafft neue Möglichkeiten.
Der Vergleich mit Webinars drängt sich auf. Diese Tools können zwar verglichen mit Livestreams mehr, aber sie sind fürs Publikum weniger einfach. Im Live-Video muss man sich nicht anmelden, sondern kann ganz einfach reinzappen. Jeder, der deine Seite abonniert hat, sieht im Feed, wenn du live bist. Umgekehrt kann ein Live-Video auch ganz spontan gemacht werden, ohne Ankündigung.
4. Es muss nicht perfekt sein
Live-Videos sind casual. Ein Live-Video kann auch aus der Hand gefilmt werden, ohne Stativ, es darf Hochformat sein.
Die Regeln sind aber die gleichen wie allgemein bei der Videoproduktion: Gibt es zu viele Umgebungsgeräusche, lohnt es sich, ein Mikrofon zu verwenden. Wenn ein Video zu verwackelt ist, schalten die Leute weg. Ein Stativ macht die Hände frei, damit man zum Beispiel etwas demonstrieren kann.
Die Zeitverschiebung zu den USA bewirkt, dass weniger Leute aus Europa zu den amerikanischen Videos zuschalten. Die Konkurrenz ist also begrenzt. Hier gibt es im deutschsprachigen Raum noch viel Potenzial. Gerade weil hierzulande noch nicht viele Leute Live-Videos machen, ist es möglich, vieles einfach mal frei auszuprobieren.
Live-Videos für Firmen
Ich gebe viele Video-Workshops für Firmen, die mit selbst produzierten Videos näher zu ihren Kunden möchten. Noch näher kommt man mit Live-Videos – da eröffnen sich viele einfache Möglichkeiten.
Ein Beispiel: Das erste Mal habe ich Facebook Live erlebt, als ich in Basel im Auftrag von V-Zug an der Messe „Swissbau“ filmte. Der „Koch des Jahres“ war am Messe-Stand, und anstatt dass man mit Verzögerung darüber berichtet hätte, machten die Verantwortlichen gleich ein Live-Video mit ihm. So erhielten die Facebook-Fans von V-Zug das Gefühl, live etwas mitzuerleben.
Zusätzliche Software für Live-Videos
Kürzlich habe ich Facebook Live ausprobiert (schau’s Dir an). Auch auf YouTube habe ich einen Livestream gemacht.
Bei Facebook habe ich direkt in der App auf meinem iPhone den Livestream gestartet, ohne etwas zu installieren. Für den Livestream auf YouTube musste zuerst eine Software installieren. Dieser Weg war einiges umständlicher. Für den YouTube live Test habe ich „Wirecast“ (Testversion) verwendet. Im Video kannst Du deshalb ein Wasserzeichen sehen. Ich habe den Stream mit meiner Webcam aufgenommen.
Mit „Airserver“ könnte ich mein iPhone auf dem MacBook spiegeln und so auch von meiner iPhone Kamera ein YouTube-Live-Video senden.
Unterdessen empfahl mir mein Mann Sam Steiner die Software „OBS“. Sie ist gratis. Man kann damit sowohl Live-Videos für YouTube als auch Facebook machen. Der Vorteil einer solchen Software: Man kann mehrere Kameras benutzen und zum Beispiel auch Bauchbinden einblenden. Hier mein YouTube Live-Video:
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Ich werde zukünftig alle zwei Wochen, am Freitagmorgen um ca. 9.30 Uhr, live auf meiner Facebook Fanseite Judith Steiner Videoproduktion sein. Dort werde ich über die Inhalte meines neusten Blogbeitrags sprechen und kurze Fragen beantworten. Alternierend in den Wochen dazwischen gibt es auf meinem privaten Profil einen Stream, in dem ich etwas über das Leben plaudere 🙂
Ichnutzedie Kraft von Video, habe aber im Unterschied zu meinen YouTube-Videos keinen Schnitt-Aufwand.
Meine Live-Videos werde ich im Querformat filmen. Erstens gefällt mir der breite Ausschnitt besser. Zweitens kann ich Breitformat mit jedem Stativ aufnehmen – bei Hochformat ist nicht jedes Stativ mit dem iPhone kompatibel.