Videoschnitt-Apps für Android und iPhone – 5 Apps im Vergleich

Judith Steiner

Judith Steiner

Videokraft-Trainerin. Über mich.

Es gibt ganz viele verschiedene Apps, um auf dem Smartphone Videos zu schneiden. In diesem Blogpost stelle ich Dir fünf Schnitt-Apps vor.

  1. Adobe Rush (Adobe Clip nicht mehr verfügbar)
  2. KineMaster
  3. iMovie (nur für iPhone)
  4. LumaFusion (nur für iPhone)
  5. CapCut

Ich habe alle Apps ausprobiert und kann sie empfehlen.

Je nach Bedürfnis kannst Du eine andere Schnitt-App besser brauchen: Manche eignen sich für den schnellen Videoschnitt, andere bieten so viele Möglichkeiten wie ein Profi-Schnittprogramm, einige können nur Querformat, andere auch Hochformat und quadratisch. Und das Budget spielt auch eine Rolle.

 

1. Adobe Rush (ersetzt Adobe Clip)

Was Adobe Rush kann…

  • läuft auf iPhone, Android, Windows und Apple Geräten
  • Kann alles was die meisten Leute im Schnitt brauche, inklusive zwei Video – und mehrere Tonspuren, einfach zu bedienen, Hoch-, Breit-, Quadrat-Format Kann ganz einfach Geräteübergreifend bearbeitet werden

Hier findest Du ein Tutorial von mir zur App Adobe Rush

Tutorial Adobe Rush

Vorteil: Alle Formate möglich

Mit dieser App hast Du alles was Du brauchst um ein Video schneiden zu können.
Vorteil von Rush ist, dass du damit Hochformat, Quadrat- und Breitformat Videos schneiden kannst. Dafür ist es nicht Möglich einen KenBurns-Effekt (bewegtes Foto) zu kreieren aber vielleicht gibt es diese Möglichkeit dann in späteren Versionen.
Mit Adobe Rush kannst Du Schneiden, Musik darunterlegen, Lautstärke individuell anpassen, Farbkorrekturen machen, mit mehreren Audio- und Videospuren arbeiten, Text einblenden, Geschwindigkeit anpassen und einen Offtext aufnehmen.

Nachteil: nur im Abo

Nachteile sind die eingeschränkten Möglichkeiten ähnlich wie im iMovie. Rush ist nur in einem Adobe Abonnement erhältlich und kostet etwa CHF 12.00/Monat

2. KineMaster

Was KineMaster kann…

  • Breit-, Hochformat und Quadrat
  • Zwei Videospuren, trimmen, schneiden
  • Videos drehen, spiegeln, verschnellern, verlangsamen
  • Audiopegel einstellen
  • Ton-Einblendungen, Tonbearbeitungen
  • Texte: Grosse Auswahl an Schriften, und Du kannst sogar Deine Handschrift aufs Video bringen
  • Musik herunterladen und aus der eigenen Datenbank verwenden
  • Farben bearbeiten
  • Stickers und Banners
  • Verschiedene Exporteinstellungen

Nachteil von KineMaster:

  • monatliche oder jährliche Kosten

Gratisversion: mit Wasserzeichen. Kaufversion: CHF 5.50/Monat oder CHF 44/Jahr.

Hier findest Du ein Tutorial von mir zur App Kinemaster

Kinemaster Tutorial

KineMaster: Die Alleskönner-App

KineMaster hat richtig viele Funktionen.

Der grosse Vorteil ist, dass Du nicht nur Breitformat hast, sondern auch Hochformat und Quadrat. Oft werden diese Formate heute für Facebook, Instagram und andere soziale Plattformen eingesetzt.

Neben den Basics, hast Du mit KineMaster noch viel mehr Funktionen. Du kannst zum Beispiel den Ton nur für eine einzelne Sequenz lauter oder leiser machen, Ton ein- und ausblenden oder eine zweite Tonspur machen.

Du kannst auch eine zweite Videospur machen – zum Beispiel wenn Du bei einem Interview noch Stimmungsbilder einblenden möchtest, während das Audio vom Interview weiterläuft.

 

Kreativität mit Stickers und Handschrift

Es gibt eine recht grosse Musikdatenbank.

Mit Schriften, Farben, Stickers und Emojis kannst Du Dein Video ergänzen. Du kannst sogar von Hand ins Video hineinschreiben. Für verspielte Videos, wie man sie heute häufig auf Social Media sieht, ist das ideal. Du kannst also mit KineMaster Deine Kreativität voll ausleben.

Auch bei den Exportmöglichkeiten bleiben nicht viele Wünsche offen.

 

Für Android die beste App?

Gerade für Android ist der KineMaster eine sehr gute Variante. Wenn man häufig Videos auf dem Android-Smartphone schneidet und dabei einen grossen Spielraum beim Bearbeiten haben möchte, lohnt es sich. Heute empfehle ich meistens aber CapCut.

Für iPhone gibt es eine ähnliche App, die ich besser als KineMaster finde: LumaFusion. Die stelle ich weiter unten vor. Auch auf iPhone empfehle ich heute oft CapCut.

Die App läuft auch auf iPads oder Android-Tablets. Das ist eine gute Alternative zum Smartphone – dort hast Du etwas mehr Übersicht dank dem grösseren Bildschirm.

 

Nachteil: Monatliche oder jährliche Kosten

Der Nachteil für mich ist, dass man bei der Gratisversion immer ein „KineMaster“-Wasserzeichen oben im Film hat. Das möchte ich auch bei meinen Ferienvideos nicht.

In der Kaufversion der App ist dieses Wasserzeichen weg. Auch die Auswahl an Stickers und Musik ist in der Kaufversion noch grösser.

Leider ist es aber kein Einmal-Kauf, sondern kostet pro Monat CHF/€ 5.50. Oder pro Jahr CHF 44/€ 45.99.

Das ist sicher für viele Leute schon recht viel, vor allem, wenn man nur hin und wieder mal ein Video schneidet oder schon auf dem Computer ein grosses, teures Schnittprogramm hat.

Und auch wenn es nach wenig Geld klingt, summieren sich doch die Kosten für solche Abos schnell und werden unübersichtlich.

3. iMovie (nur für iPhone)

Die iMovie kann…

  • Breitformat
  • Zwei Videospuren (auch Bild-in-Bild)
  • Bild verschnellern, verlangsamen
  • Texte (beschränkt auf Vorlagen)
  • Musik (Auswahl klein)
  • Stickers und Banners
  • Tonspur trennen
  • Off-Text aufnehmen
  • Mit Vorlagen einen schönen Trailer gestalten

Nachteile von iMovie:

  • Kannst Video nicht drehen
  • Keine Farbbearbeitung, nur Farbfilter
  • Keine Stickers
  • Übergänge sind mühsam
  • Keine grossen Spielereien (ausser Trailer-Funktion)
  • Musik und Schriften: Auswahl klein
  • Kein Audiopegel

iMovie ist gratis.

Zu iMovie habe ich ein ausführliches Tutorial gemacht.

iMovie Tutorial

Hervorragende Gratis-App

Dafür, dass iMovie gratis ist, kann es wahnsinnig viel. Du kannst mit zwei Videospuren arbeiten, den Ton ein- und ausfaden, Du kannst mit verschiedenen Farbfiltern arbeiten, Texte und Musik einfügen etc.

Für die meisten Bedürfnisse reicht iMovie sehr gut. Wenn’s darum geht, ein schönes Ferienvideo zu erstellen, ist die App super.

 

Nachteil: Nicht sehr flexibel, weiche Übergänge, nur Breitformat

Bei den Vorlagen, was Text, Musik, Gestaltungsmöglichkeiten angeht, gibt es nicht so viel Auswahl.

Ich kann vielleicht auswählen, ob der Titel oben oder unten im Bild sein soll, aber ich kann ihn zum Beispiel nicht vergrössern oder die Schrift beliebig ändern. Wenn Du also gerne mit Text in Video arbeitest, bist Du mit iMovie schnell an der Grenze.

Was mich auch sehr stört bei der App, ist, dass es immer am Anfang eine Überblendung macht, wenn ich Videos in die Timeline hineinnehme. Das wirkt unprofessionell. Profis arbeiten eigentlich immer mit harten Übergängen. Ich kann das zwar ändern, muss das aber bei jedem Schnitt manuell anpassen.

Ein weiterer Nachteil ist, dass man nur Breitformat bearbeiten kann. Heute braucht man für die verschiedenen Sozialen Medien aber auch andere Formate. Instagram-TV nimmt zum Beispiel nur hochformatige Videos. Wenn man vor allem für Social Media Videos produziert, ist iMovie also ungeeignet.

4. LumaFusion (nur iPhone)

Die LumaFusion kann…

  • Breitformat, Hochformat, Quadrat
  • Mehrere Videospuren
  • Mehrere Audiospuren die ich mit Reglern verschieben kann
  • Videos drehen, spiegeln, verschnellern, verlangsamen
  • Ton-Einblendungen, Tonbearbeitungen, Tonspur trennen
  • Audiopegel
  • Off-Text aufnehmen
  • Texte: Grosse Auswahl an Schriften
  • Farbbearbeitung
  • Sehr viele Farbfilter
  • Verschiedene Vignetten
  • Unschärfen
  • Marker setzen
  • Viele verschiedene Exportmöglichkeiten

Nachteile von LumaFusion:

  • Relativ kleine Auswahl an Musik

LumaFusion kostet CHF 20/€ 21.99.

LumaFusion Screenshot

Profi-Schnittprogramm fürs iPhone

LumaFusion ist praktisch ein Profi-Schnittprogramm. Es bietet so viele Möglichkeiten! Und die App ist auch super aufgebaut, sie ist übersichtlich und man kann zügig damit arbeiten.

Sie bietet alle Features, die ich bei den anderen Apps bereits aufgezählt habe. Aber bei der Farb-, Bild- und Tonbearbeitung habe ich nochmals viel mehr Möglichkeiten und kann wirklich in die Tiefe gehen.

Ich habe diverse Bildformate, aus denen ich wählen kann, und auch beim Export habe ich verschiedene Möglichkeiten und Einstellungen.

 

Audiopegel für die optimale Tonbearbeitung

Ich habe (wie Kine Master) einen Audiopegel – das finde ich sehr wichtig. Wenn ich ein Video beim Bearbeiten anhöre, zeigt es mir auf der Seite an, wie laut es ist. Je nachdem, was für Boxen oder Kopfhörer ich habe, kann ich es beim Bearbeiten nur nach gehört gar nicht genau einschätzen. Da hilft der Pegel.

Vor allem Interviews müssen laut genug sein, dass Leute sie auch beim Anschauen mit Kopfhörern im Zug gut verstehen.

 

Fairer Preis

Die App kostet CHF 20. Das klingt nach viel Geld, weil wir uns gewohnt sind, dass Apps gratis sind. Aber für dieses Programm ist es ein sehr fairer Preis.

Fürs iPhone finde ich LumaFusion definitiv eine bessere Wahl als KineMaster.

Für grössere Projekte wechsle ich zum Computer

Als ich vor einigen Wochen ein Projekt in Luma Fusion geschnitten habe, war ich wirklich begeistert. Ich kann die App sehr empfehlen.

Aber: Auch wenn die App eigentlich alle Funktionen mitbringt, die man braucht, schneide ich grössere Projekte dennoch lieber am Computer als auf dem Tablet oder auf dem Smartphone.

Mir fehlen die Kurzbefehle, die ich mit einer Tastatur habe. So bin ich immer weniger schnell, als wenn ich auf meinem MacBook mit Premiere Pro oder Final Cut arbeite.

Wenn es Dir ähnlich geht: In Kürze werde ich Dir hier im Blog und auf meinem YouTube-Kanal meine liebsten Schnittprogramme für die Arbeit am Laptop oder Desktop-Computer vorstellen.

5. CapCut

Vorteile von CapCut:

  • läuft auf allen Geräten: Windows, Mac, iPhone, Android
  • ist in umfangreicher Basisversion gratis
  • sehr viele nützliche Funktionen

Nachteile von CapCut:

  • Projekt kann nicht gleichzeitig auf verschiedenen Geräten bearbeitet werden
  • gehört zum Mutterhaus von TikTok, bei welchem gewisse Daten gesammelt werden.

Kreatives Gratis-Tool

Mit CapCut kannst Du alle Deine Videos von A bis Z auf Deinem Smartphone schneiden. Ob Du ein kleines Kurzvideo für Social Media produzierst, ein längeres Tutorial wie dieses hier, oder ein kleines Ferienvideo. CapCut ist gratis, bietet alles was Du für Deine Videos brauchst und ich finde es auch recht intuitiv. Hier habe ich dir eine gute Sammlung an CapCut-Anleitungen.

Profi-Schnittprogramm für alle Smartphones

CapCut bietet alles, was man von einem Schnittprogramm erwartet. Ausserdem gibt es eine Funktion „AutoCut“ mit der man ganz schnell und einfach ein Video zusammenschneiden und hochladen kann.

Von CapCut gibt es ausserdem auch eine Desktop Version. Leider ist diese nicht systemübergreifend, das heisst, dass man entweder auf dem Smartphone oder Desktop schneiden muss. Es kommt noch eine Sync-Funktion, die bei mir noch nicht da ist. Kommentiere gerne unten, wenn du diese Funktion bereits hast.

Alles kompakt als PDF

Ich habe meine Video-App-Empfehlungen als  Ratgeber zusammengestellt. Du kannst ihn Dir hier herunterladen.

Schnittprogramme für Desktop, Tablet und Smartphone

Hast Du Fragen oder Ergänzungen? Dann schreib mir einen Kommentar zu diesem Post!

6 Antworten

  1. Hi Judith, klasse App Vergleich, vielen Dank! Bisher arbeite ich ausschliesslich mit iMovie, liebäugle nun mit LumaFusion. Werde mir sicher mal auf YouTube ein Tutorial anschauen und dann entscheiden. LG Javorka

    1. Hallo Javorka. Danke fürs Feedback. Wenn Du von iMovie auf Luma Fusion umsteigst, dann wirst Du ein Wunder erleben;-) Die App kann so viel mehr und wie gesagt, 20.- ist ein super Preis. Luma Fusion selber hat gute Tutorials.

  2. Ich liebe solche Vergleiche! Viele dieser Programme kannte ich noch nicht. Wenn ich mal eine Alternative zum Programm das ich immer nutze (BeeCut heißt das) brauche, dann weiß ich ja wo ich gucken kann. Tausend dank!!!

  3. Hallo Judith,
    danke für die App-Tipps. Ich habe leider noch nicht so wirklich meine optimale Videoschnitt-App gefunden. Werde da noch einiges testen müssen.

    Tschau,
    Peer

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