Gute Video-Beleuchtung (3/3): Lampen-Tipps

Judith Steiner

Judith Steiner

VideoKraft Trainerin

Die Grundlagen zu Video-Beleuchtung habe ich in diesen Artikeln erklärt:

Hast Du mein PDF-Ratgeber „Gutes Licht für Deine Videos“ schon?

Dort findest Du alle Infos kompakt beieinander.

Endlich preiswerte Videoleuchten!

Wenn ich vor wenigen Monaten nach meinen Lichtempfehlungen gefragt wurde, habe ich jeweils LED-Panels für 1000.- pro Stück empfohlen, weil es einfach noch keine günstige, gute Variante gab.

Als ich vor einigen Wochen bei Fotichästli vorbei ging und die verschiedenen Film-Lampen im Sortiment sah, die gute Qualität haben und preiswert sind, wusste ich: jetzt ist es Zeit, Lampen-Empfehlungen zusammenzustellen.

In diesem Blogpost erkläre ich Dir verschiedene gängige Typen von Video-Beleuchtung, die beim Filmen verwendet werden, und liste ihre Vor- und Nachteile auf.

Dazu habe ich Dir ein PDF zu Video-Beleuchtung zusammengestellt, in dem ich verschiedene Modelle aufliste, die ich zum Kauf empfehle. Damit fährst du gut.
Ratgeber Licht Video Judith Steiner

Softbox: Weiches Licht, einfach zu handeln

Vielleicht hast Du schon eines meiner Videos gesehen. Die filme ich meistens bei mir in meinem Büro. Für gutes Licht stelle ich jeweils zwei Softboxen auf.

Softboxen sind „Schirme“, die innen weiss oder silbern reflektierend sind und in der Mitte eine Lampe oder einen Blitz haben.

Softbox

Vorteile von Softboxen:

  • Sie geben weiches Licht, das nicht blendet. Auch die Schatten sind weich.
  • Falls Dein Interviewpartner eine Brille hat, gibt es mit Softboxen weniger Spiegelungen.
  • Einfach zu handeln! Mit Softboxen kannst Du nicht viel falsch machen.
  • Kaltes Licht, gut kombinierbar mit Tageslicht von draussen (z.B. Fenster als Hairlight).

Nachteile von Softboxen:

  • Das Aufstellen und Zusammenräumen ist eher aufwändig, wenn man die Box immer wieder zusammenbauen muss. Das kommt aber auch aufs Produkt an. Meine beiden Softboxen bleiben immer im Büro stehen und deshalb habe ich sie schnell aufgestellt.
  • Fixe Lichtstärke, nicht dimmbar (z.B. Softboxen als Key und Fill light wären gleich stark – nicht optimal).
  • Lichttemperatur nicht veränderbar (kalt).
  • Das Licht ist nicht so stark, man muss mit den Lampen relativ nah zum Gesicht. Wenn man nur alleine eine Moderation aufnimmt oder ein Einzelinterview filmt, ist das kein Problem. Aber bei einer Talk-Situation mit zwei oder mehr Personen wären die Lampen schnell mal im Bild.
  • Oft haben Softboxen nur ein Kabel und können nicht mit Akku betrieben werden. Auch hier wieder: Bei mir im Büro ist das kein Problem, aber wenn man unterwegs oder auch draussen filmt, muss man sich immer um den Stromanschluss kümmern.

LED-Leuchten: Stark, vielfältig einsetzbar

Wenn ich auf Video-Dreh bin, habe ich zwei LED-Panels dabei. Das sind „Licht-Platten“, deren Fläche mit LED-Lämpchen bestückt ist.

LED-Panel

Vorteile von LED-Panels:

  • Starkes Licht. Und je grösser die Fläche, desto mehr LEDs und desto mehr Licht (im Ratgeber findest du LED-Panels in zwei verschiedenen Grössen).
  • Dimmbar, je nach Stimmung oder wenn es jemanden blendet. Dann brennen einfach weniger Lämpchen.
  • Kann gut mit Akku betrieben werden (Sehr praktisch – hatte früher keinen Akku, würde ihn nun nicht mehr hergeben)

Nachteile von LED-Panels:

  • Hartes Licht – das heisst: mehr Schatten, es blendet eher, Vorsicht wegen Spiegelungen in der Brille.
  • Achtung: Es gibt LED-Panels mit Lüftung. Die darf man natürlich im Video nicht hören…

Verschiedene Modelle von LED-Panels:

  • Es gibt LED-Panels, die sind nicht beweglich. Die steckt man gerade auf Lichtstativ und das Licht kommt dann von vorn. Ich gebe aber gerne Licht von oben, weil die Schatten schöner fallen und vor allem bei Brillenträger ist das wegen den Spiegelungen in der Brille sehr hilfreich.
  • Nur Kalt, plus „Diffuser“ (eine matte Kunststoffplatte) für weicheres Licht.
  • Mit Diffuser für Lichttemperatur (blaue oder gelbe Tafel). Das finde ich unpraktisch, weil das Licht dann meist extrem blau oder extrem gelb ist, und meistens braucht man etwas dazwischen.
Verschiedene Diffuser
  • Bi-Color: Diese LED-Panels empfehle ich. Hier ist die Farbtemperatur stufenlos verstellbar, Lämpchen mit kaltem und warmem Licht werden nach Bedarf ein- oder ausgeschaltet. So kann ich die Beleuchtung ans Raumlicht anpassen. Allerdings heisst das auch: Wenn ich nur warmes oder nur kaltes Licht will, leuchtet nur die Hälfte der Lämpchen. Ich empfehle deswegen das grosse LED-Panel. Je nachdem reicht die halbe Lichtstärke, Kameras sind heute lichtstärker als früher.

Mein Tipp: Setze bei einer Dreipunkte-Ausleuchtung als Fill-Light eine Softbox ein und nimm als Keylight ein LED-Panel, das stärker ist. Das ist eine schöne Kombi.

Spot für Hair-Light

Mit einem einzelnen Spot kannst Du punktuelles Licht setzen, zum Beispiel als Hair Light in der Dreipunkte-Ausleuchtung.

Spots haben in der Regel kaltes Licht, aber oft aufsteckbare Farbfilter (wie der im Ratgeber).

Im Ratgeber empfehle ich diesen Spot von Dedolight.

Dedolight Ledzilla Spot

Was ist mit der integrierten Kameralampe?

Als Videojournalistin hatte ich ein Kameralicht dabei. Das Ziel war ja, schnell arbeiten zu können und nicht noch Lampen mit mir herumtragen und aufstellen zu müssen.

Das kleine Lämpchen, das in der Kamera oder im Smartphone eingebaut ist, kann das Gesicht der gefilmten Person zusätzlich etwas aufhellen. Es kann auch ein Strahlen ins Auge geben – das bezeichnen Profis als „Leben“ im Auge.

Das Kameralicht sollte aber nur im absoluten Notfall als Hauptlicht eingesetzt werden. Denn wenn das Licht von vorne kommt, wirkt das Gesicht flach.

Anstatt der integrierten Kameralampe kannst Du auch die Taschenlampe eines anderen Smartphones als zusätzliche Lichtquelle verwenden und Deine Interviewpartnerin eher von der Seite her beleuchten.

Am besten funktioniert das mit einer Taschenlampen-App mit unterschiedlichen Lichtstärken und Wärmegraden, und wenn Du das Smartphone auf einem Stativ befestigst.

Zusätzlich: Lichtstative und Akkus

Wenn Du eine Lampe kaufst, ist normalerweise kein Licht-Stativ dabei. Es muss zusätzlich bestellt werden.

Lampen haben standardmässig nur ein Kabel dabei. Akkus erleichtern das Filmen extrem, wenn man mobil sein will – ich würde meine nie mehr hergeben. Beim Bestellen von Akkus die entsprechenden Ladegeräte nicht vergessen!

Ratgeber “Video-Beleuchtung”

Damit Du alles zusammen hast und nichts vergessen geht, habe ich Dir einen Ratgeber zusammen gestellt mit meinen Empfehlungen für Lampen, Stative und Akkus. Du kannst den Ratgeber kostenlos herunterladen.

Welche Erfahrungen mit Videoleuchten hast Du gemacht? Ich würde mich über Deinen Kommentar freuen.

An dieser Stelle Danke an Fotichaestli.ch, das mir die Produkte zum Testen zur Verfügung gestellt hat!

Ratgeber Licht Video Judith Steiner

10 Antworten

  1. Hallo und danke für den tollen Artikel.
    Um den Raum noch stärker zu erhellen sind LED Panel nicht übel.
    Mein Bruder benutzt welche und ist sehr zufrieden
    VG Frank

  2. Hallo, liebe Judith Steiner,
    mir gefällt Dein Auftritt im Internet sehr gut. Mir ist aktuell aufgefallen, beim Ladeversuch aller PDF`s kommt die Fehlermeldung „Es gab einen kritischen fehler auf deiner website. Erfahre mehr über die Fehlerbehebung auf WordPress.“
    Mehr ist nicht mehr zu sehen.
    Herzliche Grüße
    Fritz

    1. Hallo Fritz. Vielen herzlichen Dank für Dein Feedback zum Auftritt und auch zur Fehlermeldung. Leider war meine Give-Away-Seite abgestürzt. Meine tolle Mitarbeiterin Susanne hat nun aber alles wieder neu aufbereitet und die Links sollten wieder funktionieren.

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